"Der Beruf war sehr angesehen"

ZISCH-INTERVIEW mit Frank Brüderle über das Seiler-Handwerk.  

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Zisch-Reporter Jakob Herp (vorne) mit ...in Vater Frank Brüderle steht hinten.   | Foto: Privat
Zisch-Reporter Jakob Herp (vorne) mit seiner Familie bei der 800-Jahr-Feier. Sein Vater Frank Brüderle steht hinten. Foto: Privat

Bei der 800-Jahr-Feier in Ebersweier im Jahr 2015 konnten die Besucher eine Seilerei besichtigen. Hier konnten sie zusehen, wie mein Ur-Ur-Opa früher Seile angefertigt hat. Mein Vater, Frank Brüderle, war dabei. Hierzu habe ich, Zisch-Reporter Jakob Herp aus der Klasse 4a der Staufenbergschule in Durbach, ihm ein paar Fragen gestellt.

Zisch: Du hast damals bei der Feier den Stand über die Seilerei gemacht. Wie kam es dazu?
Brüderle: Mein Ur-Opa war von Beruf Seiler. Und mein Vater hat in jungen Jahren geholfen, Seile anzufertigen. Mein Vater wollte den alten Beruf bei der 800-Jahr-Feier präsentieren und hat eine Seilermaschine nachgebaut. Leider konnte er die Maschine nicht mehr selber bedienen. Deshalb haben wir das für ihn übernommen.
Zisch: Für was wurden früher die Seile verwendet?
Brüderle: Das Seil war in früheren Zeiten ein sehr wichtiger Gebrauchsgegenstand in der Landwirtschaft. Seile wurden für verschiedene Aufgaben in den unterschiedlichsten Stärken und Längen angefertigt.
Zisch: War der Seiler ein angesehener Beruf?
Brüderle: Seile machen war sehr anstrengend. Aber der Beruf war sehr angesehen.
Zisch: Wie lange werden Seile schon verwendet?
Brüderle: Eines der wahrscheinlich ältesten Seile fand man im Jahr 1924 in Ägypten. Das war damals schon gut 3300 Jahre alt.
"Leider kann das heute

kaum noch jemand."

Zisch: Der Beruf des Seilers ist sehr alt. Gibt es ihn heute immer noch? Oder braucht man ihn gar nicht mehr?
Brüderle: Ende des 19. Jahrhunderts wurden bei der Seilherstellung verstärkt Maschinen genutzt. Die alte Kunst der Seiler verlor somit immer mehr an Bedeutung. Mein Ur-Opa war der letzte Seiler bei uns im Dorf. Heutzutage gibt es nur noch wenige Personen, die dieses alte Handwerk noch beherrschen und ausüben. Und leider werden es immer weniger.
Schlagworte: Frank Brüderle
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