Der Afghanistan-Rückkehrer
Michael Leukert (26) aus Lahr ist als Bundeswehrsoldat neun Monate lang in Afghanistan gewesen. Von Illusionen befreit, doch mit einem Trauma belastet, kehrte er heim. In unserem Interview spricht er nun ganz offen über mangelnde Vorbereitung, Erfahrungen der Hilflosigkeit in Kabul und über die Bilder, die ihn nicht mehr loslassen.
Sebastian Klaus
Do, 7. Okt 2010, 17:55 Uhr
Menschen
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Vorbereitung
Michael, wie kam es dazu, dass du als Soldat nach Afghanistan gegangen bist?
Ich hatte mehrere Gründe. Erstens wollte ich meinen Teil dazu beitragen, die Welt zu verbessern, anstatt immer nur Konsument zu sein. Zweitens wollte ich die Welt sehen, wie sie wirklich ist, und nicht nur das, was die Medien uns als Wirklichkeit vermitteln wollen. Ein wichtiger Aspekt war natürlich auch das Geld: es wurde gut gezahlt.
Wieviel?
In neun Monaten habe ich 25.000 Euro bekommen, steuerfrei. 3.500 Euro habe ich während des Einsatzes für zusätzliche Verpflegung ausgegeben, da die Lunchpakete der Bundeswehr, die wir dort bekamen, furchtbar waren.
Wielange warst du dort im Einsatz?
Von Oktober 2004 bis Juli 2005, insgesamt neun Monate. Ursprünglich sollte ich nicht so lange bleiben. Da ich aber Deutsch, Englisch und Französisch spreche, war ich meiner Kampfkompanie ...