Nachttanzdemo

Demonstranten vergessen, dass es Menschen gibt, die die Nachtruhe brauchen

Hans Loritz (Wehr)
Mo, 07. Oktober 2024
Leserbriefe Freiburg

Zum Bericht "Polizei beendet Nachttanzdemo" (BZ vom 23. September).

Als wir in den 50er Jahren in der Schule die Johann-Peter-Hebel-Gedichte durchgenommen haben, dachte ich mir: "Das muss eine noble Stadt sein." Da war doch zu lesen: "Z’ Friburg in de Stadt, sufer isch’s und glatt ..." Doch heute habe ich zum Teil schon meine Zweifel. Da lassen manche auf dem Gedenkplatz für den Holocaust ihre Kinder im Bassin planschen. Und nun war in der BZ von einer Nachttanzdemo zu lesen. Als Motto war zu lesen: "Gegen die Stadt der Bonzen – Schaffen wir eine lebendige Stadt für alle. Freiburg, du mieses Stück Leise!"

Die Aktion richtet sich gegen die Verordnung zur Nachtruhe. Die so aufgeklärten Demonstranten vergessen dabei, dass es Menschen gibt, die die Nachtruhe brauchen. Denken wir an die Kinder, für die geregelte und ausreichende Nachtruhe wichtig ist. Jeder Lehrer erkennt sofort, wenn die Lernfähigkeit wegen Schlafmangels eingeschränkt ist und kann ein Lied davon singen. Alte und kranke Menschen sind dringend auf die Nachtruhe angewiesen. Und nicht zuletzt die Menschen, die am Morgen zur Arbeit gehen, brauchen ihren Schlaf, um bei der Arbeit fit zu sein. Denken wir auch an die Ärzte in der Stadt, die in den Kliniken schwere Operationen durchführen müssen – da geht es oft um Leben und Tod.

Aber die Demonstranten interessiert das nicht: Sie wollen Party! Und vergessen ganz, dass alle Leistungen, die Stadt, Land und Kommunen erbringen, nur von den arbeitenden Menschen erarbeitet werden – auch von den gescholtenen Bonzen. Hans Loritz, Wehr

Ressort: Leserbriefe Freiburg