"Das wird den Fußball verändern"
Die Angst vor Terroranschlägen hat die Bundesliga erreicht / Der DFB-Sicherheitsbeauftragte warnt indes vor Panik.
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Wie schwer die Rückkehr in den Alltag nach den Terrorakten von Paris zu werden scheint, offenbarten die Vorkommnisse beim Länderspiel in Hannover. Abermals wurde die Freude am Sport von der Angst vor Terror überlagert. Unter diesem Eindruck forderte 96-Chef Kind ein einheitliches Konzept für alle Bundesligavereine unter Federführung der Deutschen Fußball-Liga (DFL). In eine ähnliche Richtung ging die Argumentation von DFB-Interimschef Rainer Koch: "Für den Fußball in Deutschland gilt das Gleiche wie für alle anderen Großveranstaltungen in Deutschland auch. Wir müssen uns unter diesem Aspekt entsprechend aufstellen, wir müssen uns bewusst sein, dass Gefährdungslagen bestehen." Weitere Absagen soll es nach Möglichkeit vorerst jedoch nicht geben. Wie die DFL erklärte, bleiben die Ansetzungen für den 13. Spieltag an diesem Wochenende unverändert.
Der DFB-Sicherheitsbeauftragte Hendrik Große Lefert verteidigte diese Entscheidung am Mittwochnachmittag: "Sicherlich müssen wir alle wachsam sein. Aber es gibt keine Erkenntnisse von jedweder Gefährdung. Wir sollten nicht in Panik verfallen, sondern uns auf das konzentrieren, was über Jahre im Sicherheitsbereich entwickelt wurde."
Trotz der aktuellen Gefahrenlage sprachen sich die Vereinsvertreter unisono dafür aus, dass am Wochenende gekickt wird. Die deutlichsten Worte fand Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund: "Es gibt keine Alternative. Wir müssen als Zivilgesellschaft Courage zeigen und dürfen nicht kapitulieren. Sonst jubeln doch genau die Leute, die jetzt nicht jubeln sollen." Die Reise zum Spiel der Borussia am Freitag in Hamburg tritt er nach eigenen Angaben ohne Angst an. "Wir sollten jetzt nicht in Hysterie verfallen, sondern gemeinsam überlegen, wie wir die ohnehin schon hohen Sicherheitsstandards noch erhöhen können", sagte Watzke.
Erste Maßnahmen für das Wochenende sind bereits in Planung. Vielerorts werden mehr Ordnungskräfte eingesetzt und intensivere Einlasskontrollen stattfinden. Nicht zuletzt deshalb empfahlen einige Klubs ihren Anhängern eine frühzeitige Anreise. "Ich kann den Fans schon jetzt sagen: Bringt mehr Zeit, mehr Geduld und keine Rucksäcke mit", sagte Werder Bremens Geschäftsführer Hubertus Hess-Grunewald. Zu weiteren Details wollten sich die Klubs nicht äußern.
Und was sagen die Fußballprofis? "Ich laufe nicht im Stadion auf und habe Angst, dass etwas passiert. Ich vertraue der Politik und den Behörden, die entscheiden, ob etwas stattfindet oder nicht,", sagte Bayern-Kapitän Philipp Lahm.
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