Zischup-Interview
Das Opferfest
Woher kommt das muslimische Opferfest? Zischup-Reporter Alperen Süzen hat den Imam des islamischen Vereins Waldkirch, Abdurrahman Vakkas Imamoglu, zu diesem Thema befragt.
Alperen Süzen, Klasse 9b & Heinrich-Hansjakob-Schule Elzach
Mo, 16. Dez 2013, 14:36 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Von wem haben die Moslems das Opfern übernommen?
Imamoglu: Sie haben es vom Propheten Ibrahim übernommen, der knapp 2000 vor Christus gelebt hat.
Zischup: Wieso hat der barmherzige Allah dem Propheten Ibrahim empfohlen, sein Kind zu opfern?
Imamoglu: Dies ist eine sehr bedeutsame und lange Geschichte, die man nicht kurz in Worte fassen kann. Im Grunde genommen geht es darum, dass Ibrahim seinen Sohn, auf den er jahrelang gewartet hat, für Allah opfern sollte. Ibrahim hatte drei Tage lang einen Traum, in dem Allah ihm befahl, seinen Sohn zu schlachten. Obwohl er zweifelte und hin- und hergerissen war, wählte er die Liebe zu Allah und stellte die Liebe zu sich selbst hinten an. Ibrahim wählte Allah und gab Ismail, seinen Sohn, auf. Doch es kam natürlich nicht dazu, dass Ibrahim seinen Sohn opferte. Als er nach einem Gespräch mit seinem Sohn kam, kam von Allah ein Befehl, dass er dieses nicht tun sollte. Seitdem werden die gewählten Tiere wie Schafe oder Kühe für Allah geopfert. Daraus ist zu interpretieren, dass jemand, der Allah nahe kommen will, dazu in der Lage sein soll, auf das zu verzichten, was er liebt. Der Verzichtende sollte dabei nicht traurig sein, weil Allah barmherziger zum Verzichtenden ist, als er es zu sich selbst ist.
Zischup: Wieso werden Tiere geopfert?
Imamoglu: Es werden Tiere – Paarhufer, außer Schweinen – geopfert, weil es im heiligen Koran befohlen wird. Durch das Opfern entdeckt der Moslem, die durch sein Ego verdeckte Wahrheit. Die Wahrheit, dass Allah den Koran und den Propheten Mohammed zu uns Menschen geschickt hat.
Zischup: In welchen Versen des heiligen Koran wird das Opfern befohlen?
Imamoglu: Es wird durch den 37.Vers befohlen: "Das Fleisch der Opfertiere wird Allah nicht erreichen. Auch nicht ihr Blut. Was ihn erreicht, ist aber eure Ehrfurcht (vor ihm, die euch vom Ungehorsam ihm gegenüber abhält). So hat er sie in euren Dienst gestellt, damit ihr Allah preist für das, was er euch gab. So gibt frohe Kunde denjenigen, die Gutes tun."
Zischup: Was erreicht ein Moslem durch das Opferfest?
Imamoglu: Ein Moslem kommt durch das Opferfest Allah nah.
Zischup: Letztes Jahr fand das Opferfest an anderen Tagen statt. An was orientiert ihr euch und woher wisst ihr, an welchen Tagen das Opferfest stattfindet?
Imamoglu: Das Opferfest ist wie der Ramadan. Die Zeiten verschieben sich jedes Jahr um etwa zehn Tagen nach vorne. Dies kommt daher, dass der islamische Kalender sich am Mond und seiner Bewegung um die Erde orientiert, und das Jahr somit zehn Tage kürzer ist.
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