Das OB-Wahl-Interview: Günter Rausch
Am kommenden Sonntag wählen Freiburgs Bürger ihren nächsten Oberbürgermeister. Wie stehen die drei Kandidaten zu den Themen, die junge Menschen in Freiburg beschäftigen? Wie haben sie ihre Jugend erlebt? fudder hat mit den drei Kandidaten ausführliche Interviews geführt, die wir heute und an den kommenden beiden Tagen veröffentlichen wollen. Den Anfang macht Ginas Gespräch mit Günter Rausch, in dem es nicht nur um preiswerten Wohnraum für Studierende ging, sondern auch um Taubenzüchten und die ewige Frage: Beatles oder Stones?
Di, 20. Apr 2010, 10:32 Uhr
Wahl-Blog
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Kindheit und Jugend
Herr Rausch, wie war Ihr Leben als 16-jähriger in Lohr am Main?
Ich war berufstätig, habe an sechs Tagen der Woche gearbeitet. Von morgens um sieben Uhr bis abends um 17 Uhr, samstags bis um 13 Uhr. Ich habe eine Ausbildung als Verwaltungsfachmann in einem Rathaus gemacht. Damals musste ich noch mit Anzug und Krawatte erscheinen, das wird Jugendliche heute eher zum Lachen verführen. Aber es war damals so üblich.
Wie alt waren Sie, als Sie Ihre Ausbildung begannen?
Ich hab die Ausbildung schon mit 14 begonnen. Meine Kinder wollen mir das nie glauben, aber ich bin nach acht Jahren Volksschule gleich in die Lehre gegangen.
Was machten Sie damals in Ihrer Freizeit?
Ich habe engagiert Fußball gespielt, sogar in der Kreisauswahl. Außerdem habe ich mich in der katholischen Jugend engagiert.
Wann wurden Sie politisch aktiv?
Das hing mit meinem Engagement in der katholischen Jugend zusammen. Ich war in der christlichen Arbeiterjugend, die sich um Probleme der Lehrlinge gekümmert hat. Man war dort außerdem sehr sensibel für Themen der dritten Welt. Damals fing ich an, mich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Wir hatten Probleme in der Lehrlingsausbildung und 1970 habe ich einen großen Lehrlingskongress organisiert. Da kamen 300 Lehrlinge in mein kleines Städtchen. Das war sensationell.
Die zweite große Aktion in meiner Jugend war mein Engagement etwa 1970/72 für einen Begegnungstreff mit den damaligen Gastarbeitern. Das waren hauptsächlich Italiener und Spanier, die es wirklich schwer hatten. Ich habe dann einen Treff namens „Internationale Begegnung“ organisiert.
Wie sah Ihr Jugendzimmer aus?
Beatles und Rolling Stones waren damals natürlich ein Muss. Das einzige Poster, an das ich mich ...