Highschool
Das Leben an einer amerikanischen Schule
Zischup-Reporterin Patricia Schweitzer interviewte Lorena Moreno, Schülerin der Klasse 9b am Albert-Schweitzer-Gymnasium Gundelfingen. Sie verbrachte letzten Sommer an einer US-amerikanischen Highschool.
Lorena Moreno, Patricia Schweitzer, Klasse 9b & Albert-Schweitzer Gymnasium Gundelfingen
Di, 10. Sep 2013, 10:59 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Wir haben kein wirkliches Gemeinschaftsgefühl an den Schulen und sind froh, wenn wir endlich aus der Schule nach Hause dürfen. Wie ist das in den USA? Und wie ist das Verhältnis zu anderen Schulen?
Lorena: An den Highschools herrscht ein großes Gemeinschaftsgefühl. Im Mittelpunkt steht das Maskottchen, mit dem sich alle Schüler identifizieren. Manchmal wird das noch durch das Tragen von festgelegten Uniformen gestärkt. Es herrscht deshalb immer eine große Konkurrenz zwischen Schulen, zum Beispiel bei Sportveranstaltungen.
Zischup: Ich habe mal gehört, dass es an amerikanischen Schulen keinen großen Schulstress gibt. Schafft man den Abschluss wirklich mit Links?
Lorena: Eigentlich nicht, genau wie hier muss man für gute Noten hart arbeiten. An der Highschool, an welcher ich war, hatte man die Möglichkeit, einen Test, den man schlecht bestanden hat, im Bedarfsfall zu wiederholen. Ich kann jedoch nur von dieser Schule reden, an manchen ist das bestimmt anders.
So auch ist der Abschluss von Bundesstaat zu Bundesstaat anders. Über den Abschluss selbst kann ich nichts Konkretes sagen, da ich als Freshman an der Highschool war.
Zischup: Was du erzählst, hört sich ja alles sehr verlockend an und man bekommt Lust, sich von dem Alltag an einer Highschool selbst ein Bild zu machen. Jetzt aber Hand aufs Herz: Auf welche Schule gehst du lieber??
Lorena: Ich gehe sehr gerne hier in Deutschland auf die Schule und freue mich jeden Tag auf Mitschüler und Lehrer. Gleichzeitig schlägt mein Herz aber auch in den USA.
Das amerikanische Schulsystem ist ganz anders aufgebaut als das deutsche: Auf die Junior High School folgen vier Jahre Highschool als Freshman (Schüler der 9.Klasse), Sophmore (10.Klasse), Junior (11.Klasse), und Senior (12.Klasse).
In der Highschool wählt jeder Schüler seine Fächerkombination individuell: Deshalb ist jede Kursgruppe anders zusammengesetzt. Meistens werden diese Klassen jahrgangsübergreifend unterrichtet. Die Lehrer haben ihr eigenes Klassenzimmer. Somit wechseln die Schüler entsprechend ihrer Fächer die Unterrichtsräume. In den Pausen wird es daher immer hektisch: jeder muss mal schnell an das andere Ende des Campus, für das nächste Fach in den entsprechenden Unterrichtsraum.
In der Mittagspause geht es laut und chaotisch zu: Jeder möchte schnell mal seine Freunde treffen und nebenbei noch etwas essen. Der Unterricht endet um 15 Uhr. Jedoch stürmen hier die Schüler nicht wie die Verrückten nach draußen. Viele bleiben noch, um an ihren AGs wie Football, Cheerleading, Cross-Country-Lauf oder Marching Band (Blaskapelle) teilzunehmen. Die Highschool bietet die Möglichkeit, seinen Hobbys nachzugehen, und das fünfmal die Woche direkt nach der Schule. Alle haben ein Ziel vor Augen: ein bevorstehendes Spiel oder einen Auftritt.
Was eine Highschool immer in helle Aufregung versetzt, ist ein anstehendes Footballspiel: Die Tribüne wird geschmückt, der Rasen vorbereitet, Essenstände werden aufgebaut, für die Wasserflaschen der Spieler wird gesorgt und alle Schüler werden am Tag davor nochmals ausdrücklich gebeten, doch beim Spiel zuzuschauen, um Eindruck auf Spieler und Zuschauer der gegnerischen Highschool zu machen. Beim Spiel sind alle vom Teamgeist ergriffen und unglaublich stolz, ein Teil ihrer Gemeinschaft zu sein. Jeder identifiziert sich über verschiedene Fan-Artikel wie T-Shirts, Caps, Fahnen, Buttons und so weiter. Nach einem geglückten Spiel sind alle ungeheuer stolz auf die Spieler und bei einem verlorenen Spiel auch! Jedoch sind dann am folgenden Tag alle sehr deprimiert, vor allem die Spieler selbst.
Organisiert wird das Schulleben durch das Lehrerkollegium, den "Staff", und die Schülervertretung, die "Leadership", in der, gewählt oder nicht gewählt, sehr engagierte Schüler richtig beeindruckende Aktionen auf die Beine stellen.
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