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"Das ist jetzt schmutziges Geld"

DFB-Interimspräsident Hans-Joachim Watzke kritisiert den Einfluss von Gazprom auf den Sport / Fifa reagiert am Sonntagabend.  

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Robert Lewandowski spielt mit einer Armbinde in den Landesfarben der Ukraine.  | Foto: Arne Dedert (dpa)
Robert Lewandowski spielt mit einer Armbinde in den Landesfarben der Ukraine. Foto: Arne Dedert (dpa)
Unter dem Eindruck der dramatischen Bilder aus der Ukraine wird Russland auch im Weltsport zunehmend isoliert. So darf Russland vorerst keine internationalen Fußball-Wettbewerbe mehr auf eigenem Gebiet austragen. Das entschied der Fußball-Weltverband (Fifa) am Sonntag. Heimspiele der Sbornaja sollen demnach nur noch auf neutralem Boden und ohne Zuschauer stattfinden. Zugleich drohte die Fifa mit einem Komplett-Ausschluss des Landes, sollte sich die Situation nicht rasch verbessern.

Die Entscheidung des Büros des Fifa-Councils in Abstimmung mit den sechs Präsidenten der Kontinentalverbände sei einstimmig getroffen worden, hieß es in der Mitteilung. Der Weltverband orientierte sich bei seiner Entscheidung an den Empfehlungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Demnach sollen bei internationalen Wettbewerben auch nicht die russische Hymne und Flagge zum Einsatz kommen. Mannschaften treten unter dem Namen Fußball-Union von Russland an.

Mit Weltfußballer Robert Lewandowski als eindringlichem Mahner hatten zuvor der polnische sowie später auch der schwedische und der tschechische Fußball-Verband angekündigt, nicht zu den WM-Playoffs Ende März in Russland anzutreten. "Ich kann mir nicht vorstellen, in einem Monat auf den Platz zu gehen und zu vergessen, was passiert", sagte Bayern-Stürmer Lewandowski, der am Samstag in der Bundesliga aus Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung mit einer blau-gelben Kapitänsbinde spielte. "Wir wissen, was da passiert und dass die gesamte Welt das nicht akzeptiert. Wir müssen die Ukraine unterstützen."

Der Frage, ob er den 2019 aus den Händen von Präsident Putin erhaltenen Freundschaftsorden zurückgeben werde, war Fifa-Chef GianiInfantino am Donnerstag ausgewichen. Der Weltverband wird sich entscheiden müssen, ob er den WM-Gastgeber von 2018 mit dem Ausschluss aus der WM-Qualifikation verprellt – oder mit der gegenteiligen Entscheidung die überwältigende Mehrheit der anderen Verbände. Möglich in dieser Ausnahmesituation erscheint die Verlegung der Partie Russlands gegen Polen und des Finales um ein WM-Ticket auf einen späteren Zeitpunkt in diesem Jahr, die Weltmeisterschaft in Katar beginnt am Montag, 21. November.

Wichtigster und wohl auch einflussreichster Geldgeber ist weiterhin der in Europa höchst umstrittene russische Energieriese Gazprom, dessen Rolle beim Zweitligisten FC Schalke 04 auch in Deutschland prominent spielt. "Das ist jetzt schmutziges Geld. Da muss man ganz klar sagen, in jeder Richtung, das darf es nicht mehr geben, das dürfen wir nicht mehr annehmen", sagte DFB-Interimspräsident Hans-Joachim Watzke im ZDF-"Sportstudio".

Kleinere Verbände beantworteten die Frage für sich. Der Judo-Weltverband suspendierte Putin als Ehrenpräsident und Botschafter der Sportart.

Ukrainische Boxer in Heidelberg

Deutschland nimmt vorübergehend eine Box-Mannschaft aus der Ukraine auf. Wie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Sonntagabend mitteilte, hat der Deutsche Boxsport-Verband 33 Sportler und Sportlerinnen sowie Trainer und Betreuer zu einem mehrwöchigen Trainingslager nach Heidelberg eingeladen. Die ukrainische Box-Auswahl kehrt damit von einem Turnier im bulgarischen Sofia nicht in ihre Heimat zurück.

Ressort: Sportpolitik

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 28. Februar 2022: PDF-Version herunterladen

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