"Das hat meinen Blick verändert"

Der Hospizverein Lahr bietet in diesem Jahr wieder einen Vorbereitungskurs an. Eine Ehrenamtliche berichtet von ihren Erfahrungen. Sie spricht von traurigen, aber vor allem beglückenden Momenten.  

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Der Hospizverein begleitet Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Foto: Tom Weller (dpa)
Schwerkranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten und die Angehörigen unterstützen – darum dreht sich die Arbeit des Hospizvereins Lahr. Wer dabei helfen will, für den bietet der Verein wieder Vorbereitungskurse an. Bis Ende März kann man sich anmelden.

Regina Porster ist eine der Ehrenamtlichen, die bereits einen Kurs absolviert hat. Sie blickt zurück auf ihre Erfahrungen. "Jeder von uns wird früher oder später im Familien- oder Freundeskreis mit Krankheit oder dem Tod eines lieben Menschen konfrontiert", sagt sie. "Bei mir gab das den Ausschlag, mich beim Hospizverein Lahr für einen Ausbildungskurs in der Hospizbegleitung zu bewerben."

Im Oktober 2023 begann der Kurs, sechs Kurswochenenden eingeschlossen, an denen es samstags und sonntags Treffen mit den Dozenten gab. "15 Gleichgesinnte, die doch unterschiedlicher nicht hätten sein können." Porster bedauert, dass nur ein Mann darunter war. Dieser habe sich aber sehr wohlgefühlt im Team.

In dem Kurs erfuhren die Teilnehmerinnen eine Menge über den Umgang mit Trauer und Tod, mit kranken, schwerstkranken oder schwerstdementen Menschen, unterbreitet durch Vorträge von verschiedenen Dozenten aus den jeweiligen Fachbereichen, unterbrochen von Rollenspielen, persönlichem Erfahrungsaustausch oder gemeinsamen Gruppenarbeiten. Es ging um Themenschwerpunkte im Bereich der Kommunikation und Gesprächsführung, mit dem Tod, Sterbe- beziehungsweise Trauerphasen, Möglichkeiten der Palliativmedizin.

"Vielfach sind Möglichkeiten des Beziehungsaufbaus schwierig, wenn die Menschen durch Demenz oder Krankheit eingeschränkt sind, vielleicht gar nicht mehr reagieren", betont die Teilnehmerin. Doch man habe Möglichkeiten erlernt, auch hier Wege der Verständigung zu finden – zum Beispiel über Berührungen oder über das Hören.

"Besonders interessant und beeindruckend fand ich die Besuche eines Arztes und einer Pflegefachkraft aus dem Bereich der Brückenpflege und des Palliativteams im Ortenaukreis", so Porster weiter. Anhand zahlreicher persönlicher Erfahrungen hätten diese aus ihrem beruflichen Alltag und von den Möglichkeiten der modernen Palliativmedizin und Schmerztherapien berichtetet. Bei einem Besuch im Pflegeheim konnte man sich bildhaft selbst in die Rolle eines Neuankömmlings versetzen. Dies habe einen völlig neuen Blick auf die Gefühle eines älteren Menschen bei dessen Eintritt in den zumeist letzten Lebensabschnitt ermöglicht. "Das veränderte auch meinen Blick auf manch schwerverständliches Verhalten meines 97-jährigen Vaters nachhaltig", so Porster.

Rückblickend spricht die Ehrenamtliche von einem "unglaublichen Zusammengehörigkeitsgefühl". In der Gruppe seien Freundschaften entstanden. Der Austausch mit erfahrenen Ehrenamtlichen habe den Kurs abgerundet. "Auch ein Tag bei einem ambulanten Pflegedienst zeigte mir nachdrücklich, mit welchen Herausforderungen diese Arbeit einhergeht – aber auch, wie wichtig es ist, dass unsere älteren Mitmenschen in dieser oft letzten schwierigen Phase nicht allein gelassen werden", zieht Regina Porster ein Fazit. Sie habe schwierige und traurige, aber vor allem beglückende Momente erlebt.
Schlagworte: Regina Porster
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