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Das große Fressen

Der Borkenkäfer ist klitzeklein, aber im Wald richtet er gewaltige Schäden an.  

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  | Foto: Alexey Protasov - stock.adobe.com
Foto: Alexey Protasov - stock.adobe.com

Ihre Namen klingen lustig, aber diese Käfer richten schlimme Schäden in unseren Wäldern an: Der Buchdrucker und der Kupferstecher sind die häufigsten Borkenkäfer-Arten bei uns in Deutschland.

Wenn im April die Sonne scheint und die Temperaturen über 15 Grad Celsius steigen, werden die Borkenkäfer munter. Die Männchen fliegen los und suchen sich einen Baum. Ganz besonders haben sie es auf Fichten abgesehen. Das sind Nadelbäume, die in unseren Wäldern häufig vorkommen.

Dann bohren sie ein Loch in die Rinde und locken mit ihren Duftstoffen die Weibchen an. Nachdem die Käfer sich gepaart haben, legt das Weibchen unter der Rinde seine Eier ab. Die Käferlarven schlüpfen und knabbern anschließend Gänge in das Holz unter der Rinde. Dabei beschädigen sie die Kanäle in den Bäumen, über die Wasser und Nährstoffe von den Wurzeln zur Krone gelangen. Sind diese Versorgungswege zerstört, stirbt die Fichte ab. Den Käfern dagegen geht es prima. Nach ein paar Wochen schwärmen sie aus. Sie suchen sich einen Partner und machen sich über die nächste Fichte her.

Ein gesunder Baum wehrt sich gegen die Insekten. Er verklebt ihre Bohrlöcher mit Harz, einem zähen Pflanzensaft. Aber viele Fichten sind durch die trockenen Sommer geschwächt. Sie können sich kaum noch gegen die Käfer wehren. Weil es im Herbst und Winter sehr stürmisch war, sind viele Äste abgebrochen. Das hat den Bäumen außerdem zugesetzt.

Hinzu kommt, dass es im vergangenen Jahr besonders viele Borkenkäfer gab. So hatten selbst gesunde Bäume oft keine Chance mehr gegen die Plagegeister. Denn anders als die Fichten lieben Borkenkäfer das warme, trockene Wetter.

In vielen Wäldern sieht es inzwischen traurig aus. Die Nadeln der Fichten haben sich braun verfärbt und fallen ab, die Bäume sterben. Vor allem in Gegenden mit vielen Fichten haben die Käfer ganze Waldgebiete zerstört.

Viele Förster befürchten, dass die Borkenkäfer auch in diesem Jahr wieder großen Schaden anrichten könnten. Darum versuchen sie, den gefräßigen Biestern zuvorzukommen. "Wir gehen raus und gucken mit dem Fernglas, ob wir Hinweise auf Borkenkäfer finden", erzählt die Försterin Wibeke Schmidt aus dem Bundesland Niedersachsen.

Wo Harztropfen an den Fichtenstämmen glitzern oder Bohrmehl herunter rieselt, sind die Käfer vielleicht schon aktiv. Der Baum muss dann schnell gefällt und aus dem Wald gebracht werden. Außerdem stellen die Förster am Waldrand Fallen auf. Und wenn alles klappt, fliegen die Käfer da hinein, statt auf die nächste Fichte.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 13. Mai 2020: PDF-Version herunterladen

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