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Das ganz große Fressen

ACTION: 22 Jahre nach Spielbergs Kinohit sind in "Jurassic World" die Dinosaurier wieder da.  

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Maul auf und rein, was reingeht: Die c...imierten Dinos sind monströser denn je  | Foto: Universal
Maul auf und rein, was reingeht: Die computeranimierten Dinos sind monströser denn je Foto: Universal
Was einst scheiterte, ist nun Wirklichkeit geworden: Auf der abgelegenen Insel Isla Nubar ist ein Vergnügungspark mit echten Dinosauriern entstanden. Wie in Disneyland werden Besucher durchs Gelände gefahren, um urzeitliche Tiere hautnah erleben zu können. Alles scheint unter Kontrolle zu sein, und selbst die Besucherlieblinge – fleischfressenden Velociraptoren und der T-Rex – sind nun hinter Hochsicherheitsanlagen verwahrt. Tier-Experte Owen Grady (Chris Pratt, siehe Ticket-Interview) versucht sogar, die Velociraptoren wie Hunde zu trainieren.

Dennoch schwinden die Besucherzahlen von "Jurassic World", weshalb im Labor eine neue Spezies gezüchtet wurde. Noch größer, lauter und gefräßiger als der T-Rex. Doch die Super-Echse ist schlau und bricht aus ihrem Gehege aus. Nur aus Spaß killt sie ihre Artverwandten, und vor Menschen macht sie erst recht keinen Halt. Panik bricht aus, nur Owen behält einen kühlen Kopf, um zwei Jungs aus den Krallen des Monsters zu befreien.

14 Jahre ist es her, dass mit "Jurassic Park III" zuletzt prähistorische Viecher aus der Romanvorlage von Michael Crichton (1942 bis 2008) über die Leinwand stampften. Zwar liefen die Vorbereitungen für einen vierten Teil noch an, doch es fehlte einfach eine zündende Idee, und nach dem Tod von Crichton wurde das Projekt wieder auf Eis gelegt. Erst der relativ unbekannte Colin Trevorrow konnte Produzent Steven Spielberg, der 1992 als Regisseur des ersten "Jurassic Park" einen seiner größten Kinohits landete, überzeugen, die Dinos wieder zu reanimieren. Als es um die Besetzung ging, war man sich schnell einig, auf die Stars der ersten drei Teile wie Jeff Goldblum oder Sam O’Neill zu verzichten und stattdessen nach neuen Gesichtern zu sehen, denn "Jurassic World" spielt 22 Jahre nach den Ereignissen im ersten Teil.

Die nimmersatten Echsen als Sinnbild für Profitgier

Bryce Dallas Howard in der Rolle der unsympathischen Businessfrau Claire Dearing, die im Park ihre beiden Neffen in Stich lässt, war eine der ersten, die verpflichtet wurden. Sie spielte bereits unter Regie ihres Vaters Ron Howard in "Apollo 13" und war auch in "Spider Man 3" und "Eclipse – Biss zum Abendrot" dabei. Die männliche Hauptrolle sollte zunächst an Josh Brolin gehen, doch Regisseur und Drehbuchautor Trevorrow konnte den Newcomer Chris Pratt durchsetzen, was sich im Nachhinein als guter Einfall erweisen sollte. Denn seit der Marvel-Comicverfilmung "Guardians of the Galaxy" (2014) gilt Pratt als neuer Superstar. Doch die eigentlichen Stars sind auch diesmal wieder die fast nur noch am Computer animierten Dinos. Dank verbesserter Technik bewegen sich die langhalsigen Brachiosaurier nun noch geschmeidiger über die Leinwand, während die räuberischen Riesen noch flinker und angsteinflößender wirken als je zuvor.

Es gibt also genügend Schaueffekte in diesem spannenden Reißer, der nebenbei auch von kapitalistischer Profitgier handelt. Der Missbrauch der Wissenschaft, um die Geldmaschine anzuwerfen, war zwar schon Thema in "King Kong" von 1933 sowie in "Jurassic Park" I und II, aber inzwischen ist diese Problematik ja noch einmal gefährlich gewachsen.

Insofern darf man die monströsen Urviecher, die alles verschlingen, was ihnen vors Maul kommt, als Sinnbild verstehen. Natürlich lässt sich das auch auf Hollywood übertragen, wo berühmte Filmtitel wie "Jurassic Park" immer wieder aufbereitet werden, um die Kassen zu füllen. Die Kunst dabei ist es, die Erwartung des Zuschauers zu befriedigen, der Gewohntes kriegen und zugleich Neues geboten bekommen will. Und das schafft "Jurassic World" mit einem großen Fressen, das noch spektakulärer ausfällt als in den drei Filmen zuvor.
– "Jurassic World" von Colin Trevorrow läuft flächendeckend.(Ab 12 Jahren)


Ressort: Kino

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