Das Fasten ist eine Art Reinigungsprozess
Einmal im Jahr begehen Musliminnen und Muslime den Fastenmonat Ramadan. Ajna Mrkonijic erläutert, wie das abläuft und was dahintersteckt. .
Ajna Mrkonjic, Klasse Sg8a, GHSE (Emmendingen)
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Bedeutsam sind genauso die zwei vorangehenden Monate Radschab und Schaaban, die als Vorbereitung für den Ramadan dienen, in denen Fasten freiwillig praktiziert werden kann.
Ramadan wird auch als Monat des Koran bezeichnet, denn in diesem Monat erhielt der Prophet Muhammed, in der Höhle des Bergs Hira, die erste Offenbarung durch den Engel Dschibril. Das Fasten war ebenfalls Teil der Tradition des Propheten, der ein wichtiges Vorbild für die Muslime ist.
Der Fastenmonat dauert 29 oder 30 Tage und fällt jedes Jahr in eine andere Zeit. Da sich der Islam nach dem Mondkalender und nicht nach der Sonne und dem gregorianischen Kalender richtet, dauert das islamische Jahr 354 Tage und acht Stunden. Dadurch verschieben sich alle Termine islamischer Festtage und Monate um zirka zehn Tage pro Jahr. Daher fasten Muslime nacheinander in allen Jahreszeiten. In diesem Jahr, 2023, hat der Ramadan am Abend des 22. März begonnen und endete am Abend des 21. April.
Der Monat Ramadan beginnt mit der Morgendämmerung nach dem Erscheinen des Neumondes, jedoch können der Beginn und das Ende des Fastenmonats, entsprechend der geografischen Position, leicht abweichen. Dem Koran nach ist der Beginn des Fastens ebenso bei Morgendämmerung, doch viele stehen davor auf und nehmen eine letzte Mahlzeit, das sogenannte suhur, zu sich.
Zudem verkünden Fastende mit einer Absichtserklärung ihr Fasten. In den nächsten Stunden nehmen sie keine Nahrung zu sich und verzichten ebenfalls auf Genussmittel wie Tabakwaren und Geschlechtsverkehr.
Das Wort Ramadan leitet sich aus der Wurzel "ramida" ab, das bedeutet übersetzt "brennende Hitze und Trockenheit" und bezieht sich auf das Gefühl im Magen des Fastenden. Im Mittelpunkt des Monats stehen die zusätzliche Gebete, das Rezitierten des Koran, ein besonders mitmenschliches Verhalten sowie die Unterstützung von bedürftigen Mitmenschen durch Spenden und gute Taten.
Nach dem Sonnenuntergang findet das Fastenbrechen "Iftar" meistens in der Gemeinschaft statt– entweder zu Hause mit Familie und Freunden oder in der Moschee. Insofern spielt der Aspekt der Gemeinschaft in diesem Monat eine wichtige Rolle. Traditionell werden Datteln mit Wasser oder Milch als erste Speise zum Fastenbrechen gereicht.
Obwohl das Fasten eine der im Koran verankerten religiösen Pflichten ist, gilt die Fastenvorschrift erst ab der Pubertät und nur für diejenigen, die das Fasten ohne gesundheitlichen Schaden durchführen können.
Das Fasten dient als eine Art Reinigungsprozess, sowohl in materieller und körperlicher als auch in spiritueller Hinsicht. "Für alles gibt es eine Spende; und die Spende des Körpers ist das Fasten", beschreibt es die Türkisch-islamische Union der Anstalt für Religion e. V.. Außerdem führt die Zeit des Ramadans zu einem Gefühl des Zusammenhalts, somit ist dies eine Möglichkeit, aktuelle Konflikte beizulegen.
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