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Nahverkehr

Das Deutschlandticket kostet bald 58 Euro

  • Mo, 23. September 2024, 12:19 Uhr
    Deutschland

     

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Vom kommenden Jahr an müssen Inhaber des Deutschlandtickets tiefer in die Tasche greifen. Das Abo soll damit attraktiv bleiben und die Finanzierung auf solidere Füße gestellt werden, wie es heißt.

Das Deutschlandticket wird teurer.<Bildquelle></Bildquelle>  | Foto: Sebastian Gollnow (dpa)
Das Deutschlandticket wird teurer. Foto: Sebastian Gollnow (dpa)

Das Deutschlandticket soll vom kommenden Jahr an 58 Euro pro Monat kosten. Die Verkehrsminister der Länder verständigten sich auf eine Erhöhung um 9 Euro ab dem 1. Januar 2025, wie NRW-Ressortchef Oliver Krischer der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

"Die Einigung auf der Sonder-Verkehrsministerkonferenz zeigt, dass die Länder am Erfolgsmodell Deutschlandticket festhalten und weiterentwickeln wollen", sagte der Grünen-Politiker und derzeit Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz. "Mit diesem Preis schaffen wir es, das Ticket weiter attraktiv zu halten und die Finanzierung auf solidere Füße zu stellen."

Diskussionen um Preis

Vor der Konferenz hatte noch Uneinigkeit geherrscht. Während Bayern zur Kostendeckung einen Preis von 64 Euro im Monat in die Diskussion gebracht hatte, sprachen sich unter anderem Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg für geringere Preissteigerungen aus.

Ein zu hoher Preis würde die Attraktivität des Tickets gefährden, hieß es. Gleichwohl machten die Länder bereits vor dem Treffen klar, dass eine solide und langfristige Finanzierung unabdingbar sei.

Das Deutschlandticket für aktuell 49 Euro im Monat gilt seit dem 1. Mai 2023. Es berechtigt bundesweit zur Fahrt in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs, nicht aber in Fernzügen. Das Ticket ist als Abonnement gedacht, kann aber monatlich gekündigt werden. Für Pendler besonders in Ballungsräumen ist es häufig günstiger als andere Zeitkarten.

Immer wieder Streit um Finanzierung

Der Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets ist so alt wie das Abo selbst. Den Verkehrsunternehmen entstehen aufgrund des günstigeren Angebots hohe Einnahmeeinbußen. Bund und Länder hatten sich ursprünglich darauf verständigt, diese jeweils zur Hälfte auszugleichen. Die Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund die Länder bei der Bereitstellung des ÖPNV unterstützt, wurden dafür erhöht.

Bisher geben Bund und Länder jeweils rund 1,5 Milliarden Euro hinzu. Im Juli beschloss der Bundestag eine Neufassung des Regionalisierungsgesetzes. Mit der Gesetzesänderung können in den Vorjahren nicht verbrauchte Mittel für die Finanzierung des Deutschlandtickets im nächsten Jahr genutzt werden. Damit sollen mögliche finanzielle Nachteile für die Bundesländer ausgeglichen werden.

Mit dem neuen Preis soll die Finanzierung für das Deutschlandticket langfristig gesichert werden. Das Ticket vereinfacht die Tarifstruktur vieler Verkehrsverbünde in ganz Deutschland und wird daher von Politik und Wirtschaft häufig als Erfolgsmodell betitelt. Deutschlandweit nutzen derzeit rund 13 Millionen Menschen das Deutschlandticket.

Ressort: Deutschland

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Kommentare (1)

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Hannes Fischer

11869 seit 24. Jan 2013

Ein fauler Komrpomiss!
Der Preis EUR 49,-- sollte beibehalten werden für alle, die belegen, kein Einkommen aus eigener beruflicher Tätigkeit zu erzielen.
Der Preis EUR 99.-- sollte eingführt werden für alle, die in der EK-Steuer veranlagt sind, steuermindernd selbstverständlich.
Darüber hinaus sollten statistische Erhebungen stattfinden, inwieweit Berufpendlern die Nutzung des 99,-- EUR-Tickets zumutbar ist,
denen sollte sollte dann die Steuerfreibetrag für KFZ-Nutzung gekürzt, ganz gestrichen oder nur noch in Härtefällen anerkannt werden.
Darüber nochmals hinausgehend sollten die selben statistischen Erhebungen (Pendlerströme) aus Grundlagen genutzt werden, die ÖV-Netze bedarfsgerecht und zielgerichtt auszubauen, damit immer mehr Berufspendler dies auch tatsächlich nutzen (können).


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