Corona bremst Mihambo aus
Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo muss auf dem Weg nach Paris eine Zwangspause wegstecken. Im Gegensatz zu einer Ex-Europameisterin im Pech hat sie das Olympia-Ticket aber sicher.
"Malaika hatte sich direkt nach der EM in Rom mit Corona infiziert. Sie hat zwar inzwischen das Training wieder aufgenommen, aber die Titelkämpfe in Braunschweig kommen für einen Start noch zu früh", sagte Bundestrainer Ulli Knapp am Mittwoch.
Neben Zehnkämpfer Leo Neugebauer, der in diesem Monat mit einem weiteren deutschen Rekord auftrumpfte, ist die zweimalige Weltmeisterin Mihambo die große Goldhoffnung von Deutschlands Leichtathleten für Paris. Während Mihambo und Neugebauer das Olympia-Ticket längst gelöst haben, wird Klosterhalfen in Paris aller Voraussicht nach fehlen.
"Ich habe bis zuletzt die Hoffnung nicht aufgegeben und alles dafür getan, die Chance für die DM und gleichzeitig für die Olympia-Norm aufrechtzuerhalten. Aber ich muss feststellen, dass ich noch nicht so weit bin", sagte die deutsche Rekordhalterin über 5000 und 10.000 Metern. Auch wenn es ihr nach ihrem krankheitsbedingten EM-Verzicht besser geht: Topleistungen sind noch nicht wieder drin. "Das ist in diesem Moment nicht einfach für mich", sagte die 27-Jährige.
Mihambo hatte vor zwei Wochen bei der EM in Rom mit der Weltjahresbestleistung von 7,22 Metern die Goldmedaille gewonnen. Nun will sie sich nach ihrer Genesung und dem Rückschlag im Training für Olympia in Topform bringen. Durch die Corona-Infektion ist sie erneut im Titelkampfpech. Vor einem Jahr erlitt Deutschlands dreimalige Sportlerin des Jahres bei der deutschen Meisterschaft in Kassel einen Muskelfaserriss und konnte nicht bei der WM in Budapest starten.
Beim deutschen EM-Sommermärchen 2022 kämpfte sich die Sportlerin von der LG Kurpfalz wenige Wochen nach ihrem WM-Titel von Eugene geschwächt von einer Corona-Infektion zur Silbermedaille. "Das war eine besondere Leistung. Es war ein sehr intensiver Wettkampf und auf jeden Fall eine Grenzerfahrung", sagte Mihambo. "Der Wettkampf hat mir auch geholfen, noch besser meine eigenen Grenzen zu erkennen."
Klosterhalfen, die vor zwei Jahren in München umjubelte Europameisterin über 5000 Meter wurde, muss ein weiteres schwieriges Jahr verarbeiten. Im Vorjahr fehlte die WM-Dritte von 2019 wegen einer Fußverletzung bei der deutschen Meisterschaft und dann auch bei der WM in Budapest. In dieser Saison kam die Nationalmannschaft sehr gut durch den Winter. Die DM in Braunschweig ist die letzte Chance, sich für eine Olympia-Nominierung in Stellung zu bringen. Rund zwei Dutzend Sportler haben sich über eine Direktnorm bereits einen Platz im Aufgebot gesichert. "Nach den deutschen Meisterschaften wird der Vorhang fallen", sagte Sportvorstand Jörg Bügner. Die Nominierung erfolgt am 5. Juli.
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