Aktion Weihnachtswunsch
Caritas-Projekte im Kreis Lörrach brauchen Unterstützung der BZ-Aktion Weihnachtswunsch
Neben Menschen in Not unterstützt die BZ-Aktion Weihnachtswunsch "Hilfe zum Helfen" im Kreis Lörrach auch Projekte karitativer Einrichtungen. Ohne dieses Geld wäre manches nicht möglich.
Di, 17. Dez 2024, 8:00 Uhr
Kreis Lörrach
Thema: Aktion Weihnachtswunsch 2024
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Jahr für Jahr unterstützt die BZ-Aktion Weihnachtswunsch "Hilfe zum Helfen" zehn bis zwölf Projekte des Caritasverbandes für den Landkreis Lörrach mit einem Betrag von insgesamt 8000 bis 9000 Euro. "Ohne diese zusätzliche Unterstützung wären diese Projekte nicht möglich", sagt Ruth Götzmann, Leiterin des Fachbereichs Soziale Dienste. In einer Mischfinanzierung werde oft nur das Personal bezahlt. Für besondere Angebote ist der Verband auf andere Geldquellen wie die Weihnachtsaktion angewiesen. Dieses Jahr wurde allerdings weniger beantragt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten nicht mehr so viele Projekte stemmen, weil die Einzelfallhilfe, die im Vordergrund stehe, so viel Zeit in Anspruch nehme, erklärt Götzmann.
Eltern-Kind-Gruppe
Eines der Projekte, die die BZ-Aktion unterstützt, ist die seit 2011 bestehende Eltern-Kind-Gruppe Start-up der Außenstelle Weil am Rhein der Sozialen Dienste. Vergleichbares möchte die Caritas in Zell und Schönau anbieten. Bei dem niederschwelligen kostenlosen Angebot treffen sich wöchentlich im Schnitt sechs Frauen aus unterschiedlichen Kulturkreisen mit Kindern zwischen 0 und 3 Jahren in Räumen, die das Familienzentrum Wunderfitz kostenlos zur Verfügung stellt. Zielgruppe sind primär Schwangere und Eltern mit Kleinkindern, die oft isoliert leben, finanziell schlecht gestellt und/oder alleinerziehend, manchmal unsicher im Umgang mit dem Kind und häufig zudem sprachliche Probleme haben, erläutert Tanja Ehret, die die Gruppe mit Christiane Sziwek im Rahmen der Schwangerschafts- und Familienberatung leitet. Die Gruppe ermögliche den Frauen, sich auszutauschen, Kontakte zu knüpfen. Zudem bekommen sie Tipps zu Schlafproblemen, Ritualen, Partnerschaft, Wiedereinstieg in den Beruf und anderen Themen. 750 Euro hat das Projekt vergangenes Jahr aus der Weihnachtsaktion erhalten. Damit wurden beispielsweise Lebensmittel fürs gemeinsame Frühstück angeschafft. Aktuell sind 800 Euro beantragt.
Freizeit und Mädchengruppe
Gleich zwei Projekte betreut Dorota Zuberer vom Jugendmigrationsdienst in Lörrach. 24 Jugendliche nahmen Anfang September an einer Sommerfreizeit in der Jugendherberge Schluchsee teil, die mit 1000 Euro unterstützt wurde. Der Vorteil dieser Unterkunftsart: Die Teilnehmenden kommen in Kontakt mit anderen Gruppen, die dort Freizeiten verbringen, erfahren viel über den Alltag, die Freuden, aber auch Sorgen einheimischer Familien. Das Programm wird gemeinsam entwickelt mit Sport, Wandern, Grillen und Discoabend.
"Meine Talente – meine Fragen – meine Zukunft", das zweite Angebot, ist ein Integrationsprojekt von und mit zugewanderten Mädchen. 24 im Alter zwischen 9 und 15 Jahren nahmen an den Gruppentreffen teil. Ziel sei es, die jungen Klientinnen zu stärken in der persönlichen Entwicklung, der Sexualität, ihren Talenten und Fähigkeiten, erläutert Dorota Zuberer: "Wir begleiten sie bei vielen Fragen, mit denen sie oft alleine stehen."
Spendenkonten: Volksbank Dreiländereck DE95 6839 0000 0000 0031 31 oder Sparkasse Lörrach-Rheinfelden DE25 6835 0048 0001 0088 20.
Bisher wurde das Projekt mit Integrationsmitteln des Landkreises kofinanziert. Als Teil eines mit der Liga der freien Wohlfahrtsverbände abgestimmten Sparpaketes wurde dieser Zuschuss für 2025 mit dem Beschluss des Kreishaushaltes einmalig ausgesetzt. Trotzdem möchte die Caritas die Gruppe zumindest in abgespeckter Form halten. "Es geht um Beziehungsarbeit; da wäre eine Unterbrechung fatal und ein Neustart schwierig", weiß Ruth Götzmann. 1500 Euro aus der Aktion Weihnachtswunsch sind beantragt.
Demenz und Behördenlotsen
"Demenz im Quartier" hieß das Projekt, das Christine Wondrak-Brunen dieses Jahr in Zusammenarbeit mit Carola Behringer von der Demenzberatung des Caritasverbandes im Quartierstreff Weil am Rhein realisiert hat. Parallel zu einem Gesprächskreis mit Angehörigen von Demenzerkrankten wurden die Betroffenen mit Spaziergängen und Spielen aktiviert. Mit 1000 Euro aus "Hilfe zum Helfen" wurden diverse Spiele angeschafft, wie Memory und Mensch-ärgere-dich-nicht. Zum Einsatz kamen auch vom Nähkreis gefertigte Nesteldecken, facettenreichen Fühl-Decken mit verschiedenen Elementen zur Beschäftigung der Finger.
Im März startet, ebenfalls im Quartierstreff, das Pilotprojekt "Behördenlotsen", das in dieser Form im Landkreis einzigartig sei, wie Wondrak-Brunen sagt: Geschulte Ehrenamtliche bieten idealerweise zu zweit 14-täglich Sprechstunden im Treff an und unterstützen Menschen, die ihren Schriftverkehr alleine nicht bewältigen können mangels Sprachkenntnissen oder weil sie Formulare und Behördendeutsch nicht verstehen. Um den Bedarf zu ermitteln, ist der Caritasverband mit der Stadtverwaltung Weil am Rhein im Gespräch. Acht Ehrenamtliche sind bereits gewonnen. "Wir hätten gerne mehr", sagt Christine Wondrak-Brunen, zumal der Wunsch besteht, das Projekt regional auszuweiten.
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