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BZ-Talk: Frankreich wählt einen neuen Präsidenten
Mit Spannung wird die Wahl in Frankreich erwartet. Im BZ-Talk diskutieren Straßburgs OB Jeanne Barseghian und BZ-Frankreich-Korrespondentin Christine Longin mit dem Frankreich-Experten Marcus Obrecht und BZ-Elsass-Korrespondentin Bärbel Nückles.
Sa, 12. Mär 2022, 17:45 Uhr
Ausland
Thema: BZ-Talk
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In einem BZ-Talk am Donnerstag diskutierten darüber Straßburgs Oberbürgermeisterin Jeanne Barseghian (Grüne) und die BZ-Frankreich-Korrespondentin Christine Longin, es moderierten der Politologe Marcus Obrecht und Bärbel Nückles, Elsass-Korrespondentin der BZ. Mitveranstalter waren die Landeszentrale für politische Bildung, der SWR, das Centre Culturel Français Freiburg und das Frankreichzentrum der Universität Freiburg.
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Wie so vieles hat der Krieg in der Ukraine auch den französischen Wahlkampf beeinflusst. Präsident Emmanuel Macron, der sich als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine versucht und lange Telefonate mit Wladimir Putin führt, profitiert von seiner Rolle. "Alle scharen sich um den Präsidenten", beschrieb Korrespondentin Longin die Stimmung, der Amtsinhaber habe um sechs auf nunmehr 30 Prozent zugelegt.
Der zweite rechtsradikale Kandidat Eric Zemmour spreche eher gebildete Wähler an. Er steht in den Umfrage bei 10 bis 13 Prozent steht, Le Pen und er bilden damit ein großes Lager. Die Rechtspopulisten hätten in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen, sagte die Grüne Barseghian, deren Themen seien "immer wieder debattiert worden", vor allem die Einwanderung. Dabei werde die Migration oft mit dem islamistischen Terrorismus verbunden, obwohl es "zwei verschiedene Fragen" seien. Die Terroranschläge von 2015 in Paris hätten "das Land geprägt", sagte auch Longin. Präsent sei das Thema Sicherheit, weil derzeit mehrere Terrorprozesse liefen. Das Reden über Flüchtlinge verändere sich allerdings gerade angesichts des Ukrainekriegs, meinte Barseghian, im Radio habe sie einen rechten Politiker gehört, der frühere Äußerungen bedauert habe.
So scheint es im April auf eine erneutes Duell Macron gegen Le Pen hinauszulaufen. Für die Demokratie in Frankreich ist das schlecht. "Das System ist ermüdet", so Longin. Es drohe eine sehr schwache Beteiligung, so Barseghian, "die Leute gehen nicht wählen". Dass dazu auch Macron in seiner ersten Amtszeit beigetragen habe, waren sich Barseghian und Longin einig. Von den Vorschlägen aus den Bürgergesprächen und dem Klimakonvent, die der Präsident nach den Gelbwestenprotesten veranstaltet hatte, sei kaum etwas umgesetzt worden.
- Vor der Eskalation: Frankreichs Präsident Macron gibt sich als Vermittler im Ukraine-Konflikt
- Jeanne Barseghian im Porträt: Kollegial und unprätentiös, aber keine Taktiererin
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