Wahlanalyse

Bundestagswahl 2025 im Wahlkreis Emmendingen-Lahr: CDU stellt die Kräfteverhältnisse wieder her

Die CDU etabliert sich in Emmendingen und den Nachbargemeinden nach dem Tal 2021 jetzt wieder als stärkste Kraft. Und auch AfD und Linke zählen zu den Gewinnern.  

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Mit einem befreiten Lachen nahmen Yann...d Marion Gentges das Wahlergebnis auf.  | Foto: Bastian Bernhardt
Mit einem befreiten Lachen nahmen Yannick Bury und Marion Gentges das Wahlergebnis auf. Foto: Bastian Bernhardt

Von der hohen Wahlbeteiligung, die bei 83,3 Prozent (2021: 76,8 Prozent) im Landkreis Emmendingen lag, profitierten drei Parteien: die CDU, die AfD sowie die Linken. Ein Blick auf die Zweitstimmenverteilung.

CDU

Das gute Abschneiden für Yannick Bury macht noch einmal deutlich, welche Konstellation bei der Wahl 2021 zu dem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Johannes Fechner geführt hatte. Bury trat die Nachfolge von Peter Weiß an, der den Wahlkreis sechs Legislaturperioden vertrat. Aus dessen Schatten musste Bury in einer Situation heraustreten, in der die Bundes-CDU nach 16 Jahren Kanzlerin Angela Merkel mit dem Kandidaten Armin Laschet schwächelte, während die SPD sich stark präsentierte.

Nun konnte Bury in Emmendingen und den Nachbargemeinden die bislang unbestrittene Führungsrolle der CDU wieder herstellen. Seine Ergebnisse in Teningen, Malterdingen, Reute, Sexau und Freiamt liegen teilweise deutlich über der 30-Prozent-Marke. Einzig in Emmendingen hinkt die CDU mit 25,6 Prozent den Erwartungen hinterher.

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Johannes Fechner und seine Ehefrau kurz vor der ersten Prognose. Die Wahlniederlage hatte er da schon eingestanden. Foto: Michael Sträter

SPD

In Emmendingen verzeichnet Johannes Fechner sein bestes Erststimmenergebnis, kann hier seinen Vorsprung von Bury mit 32,1 Prozent gegenüber 26,7 Prozent beibehalten. Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die SPD in den sechs Gemeinden verloren hat, teilweise dennoch besser abschneidet als im Bundesdurchschnitt. Fechner, der nun in seine vierte Legislaturperiode geht, sprach die Niederlage der SPD dann auch offen und schonungslos an, nannte es ein Desaster sowie eine Ohrfeige. Das Abschneiden im Wahlkreis sei vorrangig geprägt gewesen von der Personaldiskussion um den Kanzler. An den Wahlständen habe Fechner oft gehört, dass die Wählerinnen und Wähler der SPD bei den Sachthemen die größte Kompetenz zutrauten, den Kanzlerkandidaten wegen seines Malus des Ampel-Aus' aber nicht wählen wollten.

AfD

Die AfD legte in Emmendingen und den fünf Nachbargemeinden prozentual am meisten zu. Wobei sowohl die Partei bei den Zweitstimmen als auch der Kandidat Michael Blos bei den Erststimmen rund fünf Prozentpunkte unter dem Bundesergebnis liegen. Mit 18,9 Prozent Zweitstimmenanteil holte die AfD in Malterdingen ihr bestes Ergebnis, in Sexau kam sie auf 14,1, Prozent, in Emmendingen auf 16,1 Prozent. Dabei reichte es Michael Blos über den Listenplatz 14, in den Bundestag einzuziehen.

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Schwarz-Rot auf dem Teller, Schwarz-Rot auch in Berlin? Für Rüdiger Tonojan aus dem Kreisvorstand der Grünen fehlen auf seiner Pizza die grünen Peperoni Foto: Markus Zimmermann

Grüne

Den Grünen ging es wie dem bisherigen Koalitionspartner SPD: Verluste an breiter Front. Allerdings hielten diese sich in Grenzen, Susanne Floss stellte noch am Wahlabend fest, dass ihre Partei weniger hart abgestraft wurde. Mit Ausnahme von Freiamt, hier kommen die Grünen auf zehn Prozent, liegt die Partei in und rund um Emmendingen über dem Bundesergebnis. So ist es gelungen, drittstärkste Kraft im Kreis zu bleiben. Allerdings holte Floss etwas weniger Erststimmen (13,6 Prozent) als der AfD-Kandidat.

Linke

Die Aufholjagd der Linken in den vergangenen Wochen spiegelt sich auch im Wahlkreis wider. Fast sechs Prozent bei den Zweitstimmen, 4,7 Prozent bei den Erststimmen – die Arbeit auch vor Ort des Teams um die erst 18-jährige Amelie Quotadamo hat sich gelohnt. Die Hoffnung, die Quotadamo zwei Tage vor der Wahl aussprach, als sie auf dem Emmendinger Marktplatz Werbebroschüren verteilte, bestätigte sich am Wahlabend. Dabei holte die Linke in Emmendingen ihr bestes Ergebnis, hier standen 8,1 Prozent zu Buche.

Lange Zeit konnte Eileen Lerche (recht...e Partei die Fünf-Prozent-Hürde nicht.  | Foto: Ulrike Sträter
Lange Zeit konnte Eileen Lerche (rechts) noch auf den Einzug der FDP in den Bundestag hoffen. Doch dann schaffte die Partei die Fünf-Prozent-Hürde nicht. Foto: Ulrike Sträter

FDP

Eileen Lerche erwartete nach den ersten Hochrechnungen eine schlaflose Nacht. Die damit endete, dass die FDP nicht im Bundestag vertreten sein wird. Und die für die Kreis-FDP ein Ergebnis brachte, das den Bundesdurchschnitt wiedergibt. In Sexau (5,6 Prozent) und Teningen (6,2 Prozent) schneidet Lerche am besten ab, 3,4 Prozent stehen in Reute zu Buche. Dabei führte Lerche noch einmal an, dass die FDP bei Veranstaltungen etwa von Freundeskreis Asyl oder dem DGB anders als CDU, SPD , Grüne und Linke nicht eingeladen gewesen sei. "Wir haben das Gefühl zum Bauernopfer der Veranstalter zu werden, da diese die AfD nicht einladen möchte. Wenn man dann uns noch zusätzlich ausschließt, soll das wohl weniger auffällig sein. Wir finden dieses Verhalten der Veranstalter wenig demokratisch", so Lerche.

Schlagworte: Yannick Bury, Eileen Lerche, Johannes Fechner
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Von Philipp Peters, Markus Zimmermann, Bastian Bernhardt, Michael Sträter, Ulrike Sträter, Mark Alexander, Ulrike Derndinger, Benedikt Hecht