Gewinner Zischup-Schreibwettbewerb Frühjahr 2016

Brief aus dem Jahr 2050

Von wegen rosige Zukunft. Lara Drolshagen und Sophia Reif, beide Schülerinnen der Klasse 7b aus der Hebelschule Schliengen, wollen mit ihrem düsteren Zukunftstext die Menschen in der Gegenwart wachrütteln.

Lara Drolshagen, Sophia Reif, Klasse 7b & Hebelschule Schliengen
Mi, 1. Jun 2016, 10:01 Uhr
Schreibwettbewerb Zischup

Facebook Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen

Hallo, ich bin Zero. Ich komme aus der Zukunft, aus dem Jahr 2050. Heute ist alles anders. Menschen sieht man hier nur noch selten. Sie lassen alles von Robotern erledigen. Die Luft hier ist so schlecht, dass man einen Mundschutz braucht, wenn man rausgeht. Die Luft ist voll mit Kohlendioxid. Wenn das so weitergeht, können wir bald nicht mal mehr auf die Straße gehen. Nur wenige Länder haben auf Sonnen- und Solarenergie umgestellt. Deutschland gehört leider nicht dazu.

Die Medizin in der Zukunft ist sehr weit fortgeschritten, es sterben nur noch wenige Menschen an einer Krankheit. Für uns Menschen ist das natürlich gut, aber den Tieren und Pflanzen geht es immer schlechter. Der ganze Regenwald ist abgeholzt. Es gibt nur noch wenige Tierarten, da diese keinen Lebensraum mehr finden. In meiner Heimat gibt es im Winter keinen Schnee mehr. Die Kinder hier wissen jedenfalls nicht, wie man auf einem Schlitten den Berg hinuntersaust. Sie gehen auch nicht mehr oft nach draußen, um dort Verstecken oder Fangen zu spielen. Sie fahren nur noch auf ihren IO- Hawks durch die Gegend. Das ist Kindheit im Jahr 2050.

Früher, also im Jahr 2015 zum Beispiel, war meiner Meinung nach alles sehr viel besser – soweit ich das bei meinen letzten Besuchen bei euch mitbekommen habe. Ach ja, auch die Technik ist fortgeschrittener, Menschen müssen nicht mehr arbeiten gehen, das erledigen alles Maschinen. In vielen Häusern werden nicht mal mehr Küchen eingebaut, da jeder sich etwas zum Essen im Internet bestellt. Kinder lernen auch nicht mehr bei ihrer Mutter kochen. Sie dürfen auch selbst entscheiden, ob sie zur Schule gehen möchten oder nicht. Ich habe mich dazu entschlossen, in die Schule zu gehen – unter anderem auch, um euch Menschen diesen Brief schreiben zu können und euch davor zu warnen, was in Zukunft auf euch zukommen wird.

Ich habe mich extra noch einmal in diese enge Zeitmaschine gezwängt, um euch Menschen diesen Brief selbst zu übergebe. Eure Zukunft wird nicht schön. Pflanzen sind bei uns aus Plastik. Man schaltet sie mit einer Fernbedienung an, dann duften und leuchten die Bäume und Blumen so wunderbar, wie man es sich nur vorstellen kann. Echt ist das aber nicht.

Das alles wäre nicht passiert, wenn ihr, ja genau ihr, darauf geachtet hättet, dass die Erde so bleibt, wie sie einmal war. Vielleicht wacht ihr jetzt mal aus eurem Traum in der Fantasiewelt auf!

Begründung der Zisch-Redaktion:

Der Text hat uns sehr gut gefallen, weil er nicht nur Science-Fiction ist, sondern auch eine reale Botschaft enthält – nämlich, dass der Mensch auf die Erde aufpassen soll. Diese beiden Ebenen wurden sehr originell miteinander verwoben.

Fehler melden