Um keine Haarfarbe wird so ein Kult getrieben wie um die hellste. Blondes Haar, darum kreisen Mythen und Träume - bei Frauen und Männern. Für manche ist es einfach Schicksal, für andere Selbstinszenierung / Von Martin Halter.
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B lond ist keine Haarfarbe. Es ist ein Zustand. Eine Haltung. Segen und Fluch. Mit einem Wort: eine Männerfantasie. Verona Feldbusch beweist es: Man muss, wie Jean Echenoz in seinem Roman "Die großen Blonden" schreibt, nicht einmal blond sein, um zu den Blondinen zu gehören. Sie haben kein eigenes Klassenbewusstsein: Sie erblonden erst unter dem Blick der Männer. Blond ist eine Fanfare, ein schrilles Signal, das an atavistische Instinkte rührt, "die dramatischste Aussage, die eine Frau mit ihren Haaren machen kann", wie der Frisurhistoriker Grant McCracken schreibt. Brünette gelten als langweilig, Schwarzhaarige als künstlich, Rothaarige als gefährliche Hexen. "Blondes have more fun" (Rod Steward): Blondinen sind Heilige und Huren, unschuldig und verrucht, Opfer und Verführerinnen. Sie bedrohen niemanden und locken alle, geben viel und ohne Hintergedanken und fordern wenig: ein Frauenbild, das nicht nur Feministinnen die Haare zu Berge ...