Bienen in großer Not
Imker machen nicht nur Honig, sondern kümmern sich auch um das Überleben der Tiere.
Tim Braun, Klasse 9c, Wilhelm-August-Lay-Schule (Bötzingen)
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Insekten sind stark vom Aussterben bedroht. Das trifft auch auf die Honigbiene zu. In diesem Artikel erfahren Sie, was den Bienen das Leben schwer macht und was wir dagegen tun können. Die Honigbiene ist das drittwichtigste Nutztier in Deutschland.
Da ich selber Imker bin, erlebe ich mit, was der Honigbiene das Überleben schwer macht. Durch intensive Düngung von Wiesen werden die blühenden Pflanzen unterdrückt. Landwirte können bei Ansaat und Düngung darauf achten, dass genügend blühende Pflanzen wie etwa Weißklee auf ihren Grünflächen wachsen. Oft werden heute große landwirtschaftliche Flächen auf einmal abgeerntet. Wichtig ist, dass den Bienen durchgängig Nahrungsquellen zur Verfügung stehen. Damit keine Trachtlücken entstehen, sind Blühstreifen, die Hausgärten, Wegränder und auch Naturschutzgebiete wichtig. Durch den Klimawandel treten vermehrt Trockenzeiten auf. Bei Trockenheit kommt zu wenig Nektar in die Blüten. Das führt dazu, dass die Bienen trotz reicher Blüte leer ausgehen. Vergangenes Jahr hatten wir die Bienen in einem blühenden Rapsacker stehen. Aber die Bienen mussten anderswo Nektar suchen, obwohl sich ein Meer von Blüten vor ihrem Bienenstock befand. Was können wir dagegen tun? Auf unseren ökologischen Fußabdruck achten, darauf schauen, dass bei der Bodenbearbeitung und Bepflanzung möglichst viel Feuchtigkeit im Erdreich erhalten bleibt. Pflanzung von Bäumen zur Beschattung. Steingärten in Wohngebieten sind in dieser Hinsicht fatal. Sie heizen die Umgebung auf und können kein Wasser speichern.
Durch die immer strengeren Regeln für die Zulassung und Ausbringung von Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln hat sich die Situation für die Insekten in den vergangenen Jahren erheblich verbessert. Die meisten Landwirte, die wir kennen, geben sich viel Mühe, stehen aber auch unter hohem wirtschaftlichen Druck, genügend zu ernten. Landwirte verdienen Respekt und sind unsere wichtigsten Freunde und Verbündete. Sie arbeiten gerne mit uns Imkern zusammen, stellen uns Stellplätze zur Verfügung. Noch bienenfreundlicher ist die Biolandwirtschaft. Die Frage ist, ob wir als Verbraucher bereit sind, die etwas höheren Preise für Bioprodukte zu bezahlen. Der Gewinn für Mensch und Umwelt ist höher als der Preis. Nicht der Landwirt entscheidet, was angepflanzt wird, sondern wir beim Einkaufen.
Eingeschleppte Schädlinge und Krankheiten führten in den letzten zwei Jahrzehnten zu Schwierigkeiten in der Bienenhaltung. Die aus Asien eingeschleppte Varroamilbe ist mittlerweile in allen Bienenbeständen hierzulande vorhanden. Diese Parasiten legen ihre Eier in der Brutzelle der Biene ab, setzen sich auf die schlüpfende Biene, schwächen und töten diese. Ohne gezielte Behandlung außerhalb der Tracht und gezielte Völkerführung kann die Honigbiene heute nicht überleben. Ebenso ist die amerikanische Faulbrut eine sehr zerstörerische Infektionskrankheit. Dieses Bakterium zersetzt die Bienenlarven. Diese ansteckende Blutkrankheit vernichtet immer wieder ganze Bienenbestände. Das erfordert von Imkern korrektes Arbeiten, aber auch die Achtsamkeit von uns allen: Auf keinen Fall ungespülte Honiggläser von ausländischem Honig in den Altglascontainer werfen oder draußen stehen lassen. Denn es können sich Faulbruterreger darin befinden und die angelockten Bienen infizieren.
Aufgrund der Dumpingpreise der Discounter von teilweise minderwertigem Honig aus dem Ausland kommen wir Imker unter Druck. Manche müssen ihr Hobby verkleinern oder ganz aufgeben. Jeder von uns kann tatsächlich etwas für die Bienen tun. Wer der glückliche Besitzer eines Grundstücks ist, kann auf eine bienenfreundliche Bewirtschaftung achten. Durch den Kauf von regionalen Produkten unterstützen Sie die heimische Landwirtschaft. Und beim Imker Ihres Vertrauens erhalten sie nicht nur ein hochwertiges Nahrungsmittel, sondern sie geben der Honigbiene bei uns eine Zukunft.
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