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Kinder und Jugendliche treiben zu wenig Sport

Bewegungslust – Bewegungsfrust

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Wie bewegungsfreudig ist unsere Jugend? Ärzte, Lehrer und Pädagogen beklagen, dass immer mehr Kinder und Jugendliche sich in ihrer Freizeit zu wenig bewegen und dadurch viele gesundheitliche Folgen entstehen. Darüber berichtet zum Beispiel die ARD. Ich stimme dem zu.

Nach der Corona-Zeit fällt verstärkt auf, dass sich viele Kinder und Jugendliche in Kindergärten, Schulen und in ihrer Freizeit zu wenig bewegen. Ich denke, es gibt unterschiedliche Faktoren, weshalb sich die Situation so zugespitzt hat. Zum einen gibt es da den digitalen Einfluss, der vor allem bei Jugendlichen eine Rolle spielt. Das heißt, man sitzt lieber zu Hause und kommuniziert über digitale Plattformen, als sich zum Beispiel in einem Turn- oder Sportverein zu treffen oder eine Fahrradtour mit seinen Freunden zu unternehmen.

Dies kann ich nur bezeugen, da es mir an unsere Schule auch schon sehr häufig aufgefallen ist, dass Schülerinnen und Schüler vor und nach dem Unterricht sofort ihr Handy herausnehmen und ihre digitalen Plattformen checken. Außerdem wurden an unserer Schule vor Kurzem I-Pads angeschafft, die nun zusätzlich dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler auch während der Schulzeit immer mehr Kontakt zu digitalen Plattformen haben.

Die Rahmenbedingungen an Schulen und Kindergärten nehmen auch stark ab, und das ist ebenfalls ein Faktor für den Bewegungsmangel bei Kinder und Jugendlichen. Die Rahmenbedingungen sind zum Beispiel der Personalmangel der Sportlehrer oder nicht richtig ausgebildetes Personal sowie fehlende Sportstätten.

Die Turnhallen sind oft zu alt oder gar nicht vorhanden. Manche Sporthallen sind auch nicht passend ausgestattet oder zeitlich überlastet, so dass nicht alle Klassen oder Vereine genügend Zeit zum Training haben. Auch an unserer Schule müssen einige Klassen in Turnhallen in der Umgebung fahren, da nicht für alle Klassen der Sportunterricht in der schuleigenen Turnhalle möglich ist. Leider wird für die Fahrt sehr viel Zeit benötigt, die uns Kindern dann wiederum im Sportunterricht fehlt. Aber es ist immerhin besser, als den Sportunterricht ausfallen zu lassen.

Ein weiteres Problem ist die häusliche Umgebung. Immer mehr Kindern fehlen die sportlichen Vorbilder. In den Familien werden einfache Wege lieber mit dem Auto zurückgelegt anstatt das Fahrrad oder die Füße zu bewegen. Kinder werden oft die kleinsten Strecken gefahren. Auch Spaziergänge oder Ausflüge in den Wald werden in vielen Fällen nur selten unternommen, da der Spaßfaktor für Jung und Alt zu gering ist.

Spielplätze sind oft vereinsamt und werden nur wenig genutzt. Mir fällt auch immer wieder auf, dass unser dorfeigener Spielplatz sehr oft still und einsam ist, und dass man kaum Kinder dort antrifft. Natürlich ist es kein beliebter Spielort, wenn man dort keine Spiel- und Bewegungspartner antrifft.

Diese Bedingungen führen dazu, dass unsere Jugend sich zu wenig oder einseitig bewegt. Bewegungsmangel hat aber starke gesundheitliche Folgen. Zum Beispiel nimmt das Übergewicht bei Kindern extrem zu. Der Skelett- und Muskelaufbau wird in seiner Entwicklung gehemmt. Außerdem sind Konzentrationsschwächen bei Schülern stark zu beobachten, und das sind nur die schwerwiegenden Folgen.

Bewegung ist eigentlich ein Grundbedürfnis von Kindern, und es wäre schade, diesem nicht mehr gerecht zu werden. Ich fände es schön, wenn sich etwas an Schulen und Kindergärten positiv verändern würde, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Vielleicht müssen wir bei uns selbst anfangen und Vorbild für unsere Jugend sein.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 28. April 2023: PDF-Version herunterladen

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