Betreuung wird teurer
Gut vierhundert Euro im Monat kostet ein Ganztagskitaplatz für Unterdreijährige in Vörstetten ab Jahresbeginn 2025. Der Gemeinderat erhöht die Elternbeiträge um fünf Prozent.
Alljährlich einigen sich die Vertreterinnen und Vertreter des Städtetags, Gemeindetages und der Kirchenleitungen sowie der kirchlichen Fachverbände in Baden-Württemberg darauf, wie Kostensteigerungen im Bereich der Kinderbetreuung ausgeglichen werden sollen. Das angestrebte Ziel ist hier stets, dass die Beiträge der Eltern 20 Prozent der Kosten refinanzieren. Dazu empfahl die Kommission in diesem Jahr eine Gebührenanpassung um 7,5 Prozent. Wie in den meisten Gemeinden ist auch in Vörstetten ein Kostendeckungsgrad von 20 Prozent trotz der Erhöhungen der letzten Jahre noch nicht erreicht. Aktuell liege der etwa in der Krippe Storchennest bei 16 Prozent, bei den Kindergärten Sonnenwinkel und Wirbelwind bei zehn, beziehungsweise 13 Prozent, erklärte die Verwaltung.
Für 2025 schlug sie nun eine Erhöhung von fünf Prozent vor. Auch nicht zum Beginn des Kindergartenjahrs, sondern ein Quartal später, also zum 1. Januar 2025. Der Ertrag der unterjährigen Tarifumstellung decke gerade die Kosten für das Rechenzentrum, das ergebe keinen Sinn, so Bürgermeister Lars Brügner. Für die Eltern heißt das, dass für die Betreuung eines über-dreijährigen Kindes in der verlängerten Öffnungszeit ab dem neuen Jahr statt 158 Euro dann 166 Euro fällig werden, für ein unterdreijähriges Kind in der verlängerten Öffnungszeit werden statt bislang 385 Euro zukünftig 405 Euro berechnet.
Im Rat wurde dennoch diskutiert. Während die SPD-Fraktion den Verwaltungsvorschlag "mehrheitlich für moderat und angemessen" (Thomas Schonhardt) hielt, und auch die Freien Wähler-Fraktionssprecherin Patricia Schwaab auf den höheren Personalschlüssel in den Einrichtungen der Kommune verwies, sah Ralf Leimenstoll vorrangig die starke Belastung der Familien und hielt für die CDU-Fraktion eine Erhöhung von drei Prozent für ausreichend.
Steffen Schmidt (SPD) und Johannes Froß (CDU) sprachen sich gegen eine Anpassung aus. Andere erinnerten an die Bedeutung des Kostendeckungsgrades für mögliche Landeszuweisungen (Bruno Becker, FW) oder befürchteten höhere Gebührenanstiege in den Folgejahren (Schonhardt). Der Gemeinderat beschloss die Erhöhung mehrheitlich bei vier Gegenstimmen (CDU-Fraktion und Steffen Schmidt).
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