Account/Login

Betreuung wird teurer

  • Mi, 09. Oktober 2024
    Vörstetten

     

Gut vierhundert Euro im Monat kostet ein Ganztagskitaplatz für Unterdreijährige in Vörstetten ab Jahresbeginn 2025. Der Gemeinderat erhöht die Elternbeiträge um fünf Prozent.

  | Foto: Friso Gentsch
Foto: Friso Gentsch
Nach teils kräftigen Erhöhungen in den vergangenen Jahren schlug die Verwaltung in der Gemeinderatsitzung am vergangenen Montag von sich aus vor, bei der jährlichen Neufestsetzung der Elternbeiträge für die Kinderbetreuung nicht den Empfehlungen des Gemeindetags Baden-Württemberg zu folgen. Während dieser den Gemeinden eine Anpassung von 7,5 Prozent empfahl, folgte der Gemeinderat Vörstettens mehrheitlich dem Vorschlag der Verwaltung, der eine Erhöhung der Gebühren um fünf Prozent vorsah und diese auch erst zum 1. Januar 2025. Für einige Gemeinderäte war auch dieser Anstieg noch zu hoch.

Alljährlich einigen sich die Vertreterinnen und Vertreter des Städtetags, Gemeindetages und der Kirchenleitungen sowie der kirchlichen Fachverbände in Baden-Württemberg darauf, wie Kostensteigerungen im Bereich der Kinderbetreuung ausgeglichen werden sollen. Das angestrebte Ziel ist hier stets, dass die Beiträge der Eltern 20 Prozent der Kosten refinanzieren. Dazu empfahl die Kommission in diesem Jahr eine Gebührenanpassung um 7,5 Prozent. Wie in den meisten Gemeinden ist auch in Vörstetten ein Kostendeckungsgrad von 20 Prozent trotz der Erhöhungen der letzten Jahre noch nicht erreicht. Aktuell liege der etwa in der Krippe Storchennest bei 16 Prozent, bei den Kindergärten Sonnenwinkel und Wirbelwind bei zehn, beziehungsweise 13 Prozent, erklärte die Verwaltung.

Für 2025 schlug sie nun eine Erhöhung von fünf Prozent vor. Auch nicht zum Beginn des Kindergartenjahrs, sondern ein Quartal später, also zum 1. Januar 2025. Der Ertrag der unterjährigen Tarifumstellung decke gerade die Kosten für das Rechenzentrum, das ergebe keinen Sinn, so Bürgermeister Lars Brügner. Für die Eltern heißt das, dass für die Betreuung eines über-dreijährigen Kindes in der verlängerten Öffnungszeit ab dem neuen Jahr statt 158 Euro dann 166 Euro fällig werden, für ein unterdreijähriges Kind in der verlängerten Öffnungszeit werden statt bislang 385 Euro zukünftig 405 Euro berechnet.

Im Rat wurde dennoch diskutiert. Während die SPD-Fraktion den Verwaltungsvorschlag "mehrheitlich für moderat und angemessen" (Thomas Schonhardt) hielt, und auch die Freien Wähler-Fraktionssprecherin Patricia Schwaab auf den höheren Personalschlüssel in den Einrichtungen der Kommune verwies, sah Ralf Leimenstoll vorrangig die starke Belastung der Familien und hielt für die CDU-Fraktion eine Erhöhung von drei Prozent für ausreichend.

Steffen Schmidt (SPD) und Johannes Froß (CDU) sprachen sich gegen eine Anpassung aus. Andere erinnerten an die Bedeutung des Kostendeckungsgrades für mögliche Landeszuweisungen (Bruno Becker, FW) oder befürchteten höhere Gebührenanstiege in den Folgejahren (Schonhardt). Der Gemeinderat beschloss die Erhöhung mehrheitlich bei vier Gegenstimmen (CDU-Fraktion und Steffen Schmidt).

Ressort: Vörstetten

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 09. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
die Kommentarfunktion ist aktuell geschlossen, es können keine neuen Kommentare veröffentlicht werden.

Öffnungszeiten der Kommentarfunktion:
Montag bis Sonntag 6:00 Uhr - 00:00 Uhr


Weitere Artikel