Interview
Berner Politologe: "Das Thema Migration wird in der Schweiz nicht so stark wahrgenommen"
Der Politologe Marc Bühlmann sieht im Schweizer Wahlkampf kein dominierendes Thema. Er rechnet nur mit geringen Verschiebungen – und erklärt, weshalb die rechtskonservative SVP so stark ist.
Fr, 20. Okt 2023, 22:05 Uhr
Schweiz
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Bühlmann: Wenn wir uns die Schweizer Printmedien anschauen, dann sind die Themen im Gegensatz zu früheren Wahlen tatsächlich recht breit verteilt. Im Herbst geht es immer um die Krankenkassenprämien, die in diesem Jahr stark steigen. Die Lebenshaltungskosten, die gestiegenen Mieten, die bei den letzten Wahlen noch kein so großes Problem waren, Steuerfragen, die Crédit-Suisse-Affäre, das sind weitere Themem. Das Thema Migration wird in der Schweiz nicht so stark wahrgenommen wie im restlichen Europa und ganz sicher nicht so wie 2015, als man von einer wirklichen "Migrationskrise" geredet hat. Aber die SVP versucht natürlich trotzdem, ein Thema daraus zu machen, indem sie von der "Zehn-Millionen-Schweiz" redet (aktuell rund 9 Millionen Einwohner, die Red.).
BZ: Was steckt dahinter?
Bühlmann: Die angebliche Angst, dass die Schweiz bald zehn Millionen Einwohnerinnen haben werde und dass man dagegen was tun müsse – laut SVP vor allem die Zuwanderung stoppen.
"Verschiebungen wie in Deutschland oder Frankreich, das wird ...