"Bereit in 90 Sekunden"
ZISCH-INTERVIEW mit Brandobermeister Michael Knörr über den nötigen Respekt vor dem Feuer.
Linn Kraus, Klasse 4, Sonnenbergschule & Ballrechten-Dottingen
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Zisch-Reporterin Linn Kraus aus der Klasse 4 der Sonnenbergschule in Ballrechten-Dottingen hat die Berufsfeuerwehr in Freiburg besucht und durfte dort hinter die Kulissen des spannenden und lebensrettenden Berufs schauen. Nach einer ausführlichen Besichtigung hatte sie Gelegenheit, ihre brennenden Fragen an einen Feuerwehrmann zu stellen: Bandmeister Michael Knörr.
Knörr: Ich bin seit 26 Jahren dabei, und das ideale Alter ist zwischen 20 und 25 Jahren. Älter als 30 sollte man nicht sein.
Zisch: Haben Sie noch weitere Ausbildungen und welche?
Knörr: Bevor man sich als Feuerwehrmann bewerben kann, muss man bereits eine abgeschlossene Ausbildung gemacht haben. So kann man eine gewisse Berufserfahrung vorweisen. Ich habe eine Schreinerlehre absolviert und bin inzwischen bei der Feuerwehr in der Ausbildung tätig.
Zisch: Was sind Ihre Aufgaben?
Knörr: Ich mache die Aus- und Fortbildungen der jungen Feuerwehrmänner. Zusätzlich bin ich noch im Einsatzdienst als Zuführer.
Zisch: Welchen Dienstgrad haben Sie?
Knörr: Der nennt sich Brandobermeister.
Zisch: Wie viele Leute rücken bei einem Einsatz aus?
Knörr: Das kommt auf die Art des Einsatzes an. Bei kleinen Einsätzen, wie bei einer Ölspur oder einer Tierrettung, rücken nur zwei Personen in einem Fahrzeug aus. Bei größeren Einsätzen, zum Beispiel bei einem Brand, sind es bis zu 16 Personen und vier Fahrzeuge.
Zisch: Wie lange dauert es vom Anruf bis zum Ausrücken der Mannschaft?
Knörr: Das dauert bis zum Ausrücken 90 Sekunden.
Zisch: Wann oder wie lange hat man Dienst?
Knörr: Es gibt drei Schichtdienste, die alle drei Wochen wechseln.
Zisch: Wie viele Feuerwehrmänner arbeiten in einer Schicht?
Knörr: Tagsüber arbeiten 21 Mann in der Wachabteilung und nachts 19 Mann.
Zisch: Was machen Sie in der Zeit, in der Sie auf einen Einsatz warten?
Knörr: Es gibt Aus- und Fortbildungen und Sport für die Fitness. Jeder Feuerwehrmann arbeitet zusätzlich in verschiedenen Werkstätten, wie der Schreinerei, der Kfz-Werkstatt, der Schlauch-, Atemschutz- und Feuerlöscherwerkstatt und in der Kleiderkammer.
Zisch: Wann müssen Sie welche Schutzkleidung anziehen?
Knörr: Brandschutzkleidung muss ich immer tragen. In einem Brandraum oder in verrauchten Bereichen trägt man ein Atemschutzgerät und eine Maske und bei Gefahrguteinsätzen einen Chemikalienschutzanzug.
Zisch: Haben Sie manchmal Angst?
Knörr: Angst habe ich keine, aber ich habe immer den nötigen Respekt vor dem Feuer oder einem Einsatz. Durch unsere Ausbildung sind wir aber auf schwierige Situationen vorbereitet.
Zisch: Was war Ihr schlimmster Einsatz?
Knörr: Da gibt es keinen speziellen Einsatz. Immer dann, wenn Menschen in Gefahr sind oder ums Leben kommen, ganz besonders, wenn es sich um Kinder handelt, ist das schwer zu verkraften.
Zisch: Was befindet sich alles auf dem Löschfahrzeug?
Knörr: Schläuche, Stahlrohre, Wasser, Pumpen, ein Notstromaggregat, eine Leiter und ein Presslufthammer. Dann Schere und Spreizer, Rettungszylinder, Gerätschaften, für die Wasserrettung und Schutzanzüge.
Zisch: Würden Sie diesen Beruf wieder ergreifen?
Knörr: Jederzeit. Es war und ist mein Traumberuf. Der Beruf als Feuerwehrmann ist und bleibt immer spannend, weil jeder Einsatz anders verläuft, und jeder Tag etwas Neues bringt. Außerdem ist es schön, wenn man bei einem Einsatz helfen kann oder sogar Leben rettet.
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.