Nachruf
Benetton-Fotograf Oliviero Toscani ist tot
Mit Schockfotos für die Modemarke Benetton machte Oliviero Toscani einst Furore. Vor wenigen Monaten machte der 82-jährige Star-Fotograf eine schwere Krankheit bekannt – nun ist der Italiener gestorben.
dpa
Mo, 13. Jan 2025, 8:54 Uhr
Kunst
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Der italienische Star-Fotograf Oliviero Toscani ist tot. Er starb im Alter von 82 Jahren nach schwerer Krankheit am Montag, wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Toscanis Familie meldete. Der Italiener wurde insbesondere durch provokante Werbekampagnen für die Modemarke Benetton international bekannt.
Zuletzt litt er an unheilbarer Krankheit
Oliviero habe "seine nächste Reise angetreten", hieß es in der Mitteilung seiner Familie. Der Präsident der Toskana, in der Toscani zuletzt lebte, würdigte den Fotografen als "Meister der Fotografie und Freigeist". "Sein Genie wird uns weiterhin inspirieren", schrieb Eugenio Giani in den sozialen Medien.
Im August offenbarte Toscani in einem Interview, an der Krankheit Amyloidose erkrankt zu sein – einer seltenen Krankheit, die zu Organversagen führt. "Praktisch lagern sich Proteine an bestimmten lebenswichtigen Punkten ab und blockieren den Körper. Und man stirbt. Es gibt keine Heilung", erklärte der Fotograf. Zuletzt habe er sich einer experimentellen Behandlung unterzogen.
Schockfotos sorgten für Furore
Toscani hatte in den 80ern und 90ern mehr als 15 Jahre lang Werbekampagnen für Benetton fotografiert, bis sich die Wege von Fotograf und Firma trennten. Mehrfach wurde ihm vorgeworfen, mit der Auswahl seiner Motive – Magersüchtige, Aids-Kranke, zum Tode verurteilte Häftlinge – zu provozieren. Nach einer kurzen Rückkehr beendete der Konzern 2020 die Zusammenarbeit mit Toscani.
Für Furore sorgten seine Abbildungen eines Priesters und einer Nonne, im Kuss vereint, eines blutverschmierten Neugeborenen noch an der Nabelschnur oder eines Aids-Kranken auf dem Sterbebett. Auch Kondome in allen möglichen Farben waren auf seinen gefeierten Fotografien zu sehen. Er zeigte seine Bilder auch vielfach in zahlreichen verschiedenen Ausstellungen, auch in Deutschland.
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