Beim Weltkindertag im Seepark stand der Spaß im Vordergrund
Ein schwarzes und ein weißes Kind, die Freunde sind: Dieses Bild will Fin (8) als Wassertattoo haben. Konrad Sütterle am Unicef-Stand drückt es mit einem Schwamm gegen seine Hand. Was Unicef macht, weiß Fin nicht. Beim Weltkindertag, zu dem gestern das städtische Kinderbüro und der Verein "Kinderstadt Freiburg" rund ums Bürgerhaus am Seepark einluden, geht es zwar immer auch um Kinderrechte, speziell in diesem Jahr mit dem Motto: Alle Kinder sind willkommen! Doch viele wollen vor allem Spaß haben.
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Ein Stück weiter bei der Polizei steht Moritz (9) in einer Polizeiweste, er wird von Kommissar Thomas Fühlers eingekleidet: Noch eine Weste und ein Helm kommen dazu, am Ende ist vor lauter Ausstattung von Moritz nicht mehr viel zu sehen. Das drückt: "Es ist sehr schwer." Aber dafür sei es sicher, zum Beispiel bei einem Banküberfall, sagt Thomas Fühlers. Wenn er Kinder in sein Polizeiauto einlädt, seien die anfangs oft schüchtern: "Da ist schon eine Hemmschwelle." Irgendwann fangen sie an zu fragen: Wo ist das Blaulicht? Wie funktioniert das Funkgerät? Nebenan schaut Paul (9) seinem orangefarbenen Luftballon nach, der Richtung Himmel davon schwebt. Paul hofft, dass er weit wegfliegt. Und dass die Finder die Karte, die am Ballon hängt, an die Polizei schicken. Das Kind, dessen Ballon den längsten Weg zurücklegt, gewinnt. Am Ende werden es rund 1000 Ballons sein; Robert Kempter, Silvio Nägele, Manuela Baumgärtner und Leonie Meyer von der Polizei befüllen sie mit Gas.
Auch bei denen, die sonst informieren wollen, stehen Mitmachaktionen im Vordergrund: Am Unicef-Stand hängen fertige Bilder von kleinen Künstlern, am 3. Oktober um 17 Uhr sollen sie im Café Artjamming in der Günterstalstraße 41 als Teil des Projekts "Gemeinsam sind wir bunt" zugunsten von Flüchtlingskindern in Krisengebieten versteigert werden, erzählen Eva Blencke-Illmann, Petra Tröndle und Sarah Geiseler von der Freiburger Unicef-Gruppe. Am Stand liegen Flyer zur Kinderrechtskonvention.
Wie steht es um die Rechte der vielen Flüchtlingskinder in Freiburg? Da gäbe es vor allem bei denen, die in engen Flüchtlingsunterkünften leben müssen, viel zu tun, sagt Petra Tröndle. Am Stand des Kinderbüros malen Kinder ihre Lieblingsspielplätze, daraus soll ein Stadtplan werden, der Flüchtlingskindern das Kennenlernen von Freiburg erleichtern soll, sagt Andrea Wagner, Leiterin des Kinderbüros. Zwar hatten sie und ihre Mitorganisatorin Michaela Moser vom Verein "Kinderstadt Freiburg" keine Zeit, selbst Familien in den Flüchtlingsunterkünften einzuladen, doch dank der Hilfe von Ehrenamtlichen seien trotzdem einige gekommen. Ein syrischer Vater habe staunend gesagt: "So viele Farben habe ich lange nicht gesehen." Da sei klar gewesen, dass diese Familie zum ersten Mal seit Wochen wieder etwas Schönes erlebe.