Aufsteiger im Porträt
Bei der Meisterkür ist den Legenden des SV Todtmoos die Puste ausgegangen
Mi, 26. Juni 2024, 09:00 Uhr
Kreisliga Hochrhein
Es hat lange gedauert: Die Fußballer des SV Todtmoos kehren nach 42 Jahren in die Kreisliga A zurück. Der Kapitän war aus gutem Grund doppelt froh, als Meister die Relegation umgehen zu können.
![Jugend als Faktor: Patrick Sachs, SV Todtmoos | Foto: Privat Jugend als Faktor: Patrick Sachs, SV Todtmoos | Foto: Privat](https://ais.badische-zeitung.de/piece/15/04/e0/bf/352641215-w-640.jpg)
BZ: Welcher Satz fasst die Saison am besten zusammen?
Sachs: Wir haben in der Rückrunde eine Aufholjagd gestartet und Fahrnau noch eingeholt – was besonders für mich wichtig war, weil das Aufstiegsrelegationsspiel am Tag nach meiner Hochzeit gewesen wäre … (lacht)
BZ: Mannschaftliche Geschlossenheit vorausgesetzt – was war darüber hinaus ein wichtiger Erfolgsfaktor?
Sachs: Die neu hinzugekommenen Jugendspieler, die alle viel Potenzial mitbringen. Vor allem Raphael Mutter hat bei uns einige Spiele von Anfang an gemacht.
BZ: Die beste Anekdote der Saison?
Sachs: Weil unser letztes Saisonspiel ausgefallen ist, haben wir eine Art Legendenspiel gegen die Alten Herren vom SVT gemacht – mit Bengalos und allem drum und dran war das eine ziemliche Gaudi. Erst war es ausgeglichen, aber hinten raus ist den Legenden die Puste ausgegangen.
BZ: Welchen Moment der Saison werden Sie in besonderer Erinnerung behalten?
Sachs: Das 1:0 gegen Fahrnau kurz vor Schluss: Unser Torschützenkönig Adrian Malzacher hat aus 60 Metern abgezogen und getroffen. Ich glaube, dieser Moment war der Genickbruch für Fahrnau, die bis dahin noch Erster waren. Die Jubeltraube nach diesem Siegtor war echt geil.
BZ: Welcher Saisonerfolg war der vielleicht wichtigste?
Sachs: Die Siege gegen den FC Hauingen II und den SV Hasel waren sehr wichtig, weil wir jeweils kurz vor Schluss das Siegtor erzielt haben. Das waren Schlüsselmomente.
BZ: Wer war der Spieler des Jahres – nicht nur sportlich?
Sachs: Unser Mittelfeldspieler Tobias Wasmer. Der macht so viele Wege und ist enorm wichtig für unser Spiel.
BZ: Welcher Spieler musste die meisten Kisten zahlen?
Sachs: Wir haben einen sechs Meter hohen Ballfangzaun. Wenn man da drüber schießt, kostet es eine Kiste. Ich glaube, Sebastian Wiedemann war Spitzenreiter – als mein Trauzeuge wird er mir das verzeihen, wenn ich ihn hier nenne.
BZ: Wer hat sich auf der Aufstiegsfeier als größtes Feierbiest entpuppt?
Sachs: Lars Kaiser. Der stimmt auch regelmäßig vor allen Zuschauern ein paar Humbas an und ist unsere Stimmungskanone.
BZ: Wer war der größte Fan?
Sachs: Andreas Schmidt. Der kommt oft mit einer riesigen SVT-Fahne zu den Spielen und ist teilweise auch unser Stadionsprecher.
BZ: Welcher Song passt am besten zur Mannschaft?
Sachs: "Kreisligasound" von M.I.K.I..
BZ: Welche Auswärtsfahrt werden Sie nicht vermissen?
Sachs: Nach Schönau zu fahren ist immer bescheiden, weil die eine Heimmacht sind. Und deren Platz ist zwar ein Kunstrasen, aber nicht unbedingt der neueste …
BZ: Wo steht der Verein in einem Jahr?
Sachs: Es klingt abgedroschen, aber das Ziel ist der Klassenerhalt. Wir haben jahrelang nur in der Kreisliga B gespielt, deshalb werden wir von Spiel zu Spiel denken, um unsere Punkte zu sammeln.
BZ: Wo muss sich der Verein besser aufstellen?
Sachs: Wir brauchen dringend Trainer, vor allem im Jugendbereich. Die Jugendarbeit ist das A und O, weil wir alle nicht jünger werden in der ersten Mannschaft. Wenn da in den nächsten Jahren was nachkommen soll, brauchen wir Trainer.
BZ: Simon Niesner ist ein super Meistertrainer, aber …
Sachs: … kein Festival-Gänger. Viele aus der Mannschaft gingen aufs Southside, und obwohl dort eine seiner Lieblingsbands gespielt hat, wollte er nicht mit.
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