Fußball-Champions-League

Bayern-Statement stellt Ordnung wieder her: "Sind wieder da"

Die Dominanz, mit der die Bayern ihre Quälgeister aus Leverkusen aus der Champions League werfen, überrascht viele. Das Selbstverständnis stimmt wieder. Freudige Kunde gibt es auch an anderer Stelle.  

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Der Leverkusen-Fluch ist besiegt. Foto: Fabian Strauch/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Leverkusen (dpa) - Der Leverkusen-Fluch ist besiegt, die alte Fußball-Ordnung wiedergefunden und die Posse um die Vertragsverlängerung von Joshua Kimmich fast beendet. So gut wie in der Nacht auf Mittwoch fühlte sich die Welt des FC Bayern lange nicht mehr an. "Das ist ein großartiger Tag", sagte Münchens Vorstandschef Jan-Christian Dreesen auf dem nächtlichen Bankett nach dem 2:0 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League bei Bayer Leverkusen. "Wir haben vielleicht ein Stück weit die Statik im deutschen Fußball wieder hergestellt."

Durch die beiden Statement-Siege gegen die Übermannschaft der vergangenen Spielzeit sind Selbstverständnis und Selbstvertrauen wieder da beim deutschen Rekordmeister. Die Dominanz in beiden Achtelfinalspielen gegen den Doublesieger war wichtig für den zuletzt von Leverkusen immer mal wieder vorgeführten FC Bayern. "Wir haben jetzt ein wirkliches Statement gesetzt. Die ganze Gruppe wächst zusammen", sagte Sportvorstand Max Eberl.

Selbst bei provokanten Fragen blieb der 51-Jährige diesmal bestens gelaunt. "Natürlich haben Xabi und Leverkusen als Gruppe in den letzten 18 Monaten wirklich Herausragendes geleistet. Aber jetzt sind wir wieder da. Wir sind Erster in der Bundesliga mit acht Punkten vor. Wir sind unter den letzten acht in Europa in der Champions League, haben Leverkusen geschlagen. Insofern ist der Fluch, wenn er denn da war, vorbei", meinte Eberl und hatte noch eine weitere frohe Kunde mitzuteilen: das Ende der Saga um die Vertragsverlängerung von Nationalmannschaftskapitän Kimmich.

Vertrags-Posse um Kimmich vor dem Abschluss

"Wir werden das Ding volley nehmen. So lange ist ein Ball nicht in der Luft", sagte der für seine etwas schrägen Sprachbilder bekannte Eberl. Kimmich wurde wenig später klarer. "Es wird die nächsten Tage auf jeden Fall eine Entscheidung geben", sagte der 30-Jährige und erkläre auf Nachfrage, ob damit eine Vertragsverlängerung gemeint sei: "In die genannte Richtung."

Auch Kimmich, der monatelang gezaudert hatte, sieht seine Bayern längst wieder auf dem Weg zu alten Stärke. In der Bundesliga ist der 34. Titel zum Greifen nah, und in der Champions League geht der Blick spätestens nach dem deutlichen Fingerzeig gegen Leverkusen in Richtung Finale im heimischen Stadion am 31. Mai. "Wenn man so eine Übermannschaft der letzten 18 Monate bespielt, dann hat man auch das Recht, weiter zu träumen", befand Eberl. Auf dem Weg dahin bekommen es die Bayern nun im Viertelfinale im April erst einmal mit dem italienischen Meister Inter Mailand zu tun.

Finale dahoam in den Köpfen

"Bayern gehört immer zu den Favoriten. Ich denke, dass viel geredet wurde, aber wir haben gezeigt, was für eine Mannschaft wir sind", sagte Torjäger Harry Kane, der mit drei Treffern und einer Torvorlage die Werkself in beiden Spielen fast im Alleingang besiegte. Der 31 Jahre alte Kapitän der englischen Nationalmannschaft, der noch nie einen Mannschaftstitel gewann, dürfte in dieser Saison endlich erlöst werden. "Du merkst richtig, wie er arbeitet, wie er merkt, er kommt jetzt auch an Titel ran und er will diesen Titel gewinnen, und so präsentiert er sich auch", lobte Eberl.

Die Marke von nun zehn Treffern in der laufenden Champions-League-Saison hatte zuvor noch nie ein englischer Fußballer erreicht. "Seine persönliche Motivation hilft natürlich. Er läuft und kämpft wie ein A-Jugend-Spieler. Diese Energie hilft", sagte Trainer Vincent Kompany über seinen Goalgetter.

Kompany schien der Einzige, der noch zur Zurückhaltung mahnte. Angesprochen auf den wahrscheinlichen Meistertitel in seiner Premierensaison als Bayern-Coach, stöhnte der Belgier hörbar auf. Leverkusen in Schach zu halten - künftig auch wieder mit dem aktuell verletzten Florian Wirtz - bleibt für ihn die größte nationale Herausforderung. "Wir haben die letzten Jahre keine Ruhe gehabt vor Leverkusen. Das wird auch so bleiben. Mein Gefühl sagt, dass dieses Duell nicht vorbei ist", sagte Kompany.

© dpa‍-infocom, dpa:250311‍-930‍-400871/2

Schlagworte: Max Eberl, Joshua Kimmich, Vincent Kompany

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