Bauernhof im Winter

Die Kinder der Luchsklasse aus der Paul-Hindemith-Grundschule dürfen sammeln, kochen, sägen.  

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Aufgepasst auf die Finger!  | Foto: dpa(2)/sasse/fotolia/lorenz
Aufgepasst auf die Finger! Foto: dpa(2)/sasse/fotolia/lorenz
Die Hühner vom Kunzenhof in Freiburg sind gut erzogen. Sie kommen von ganz alleine angerannt und rucken die Köpfe. Das ist ihre Art, Hallo zu sagen zu Besucherkindern. Die Luchsklasse aus der Paul-Hindemith-Grundschule weiß das. Sie besucht den Bauernhof in jeder Jahreszeit einmal. Gekonnt legen sich die Erst- und Zweitklässler Körner in die hohle Hand und lassen die Hühner daraus picken.

Ob wieder Eier in den Nestern liegen? Die Kinder finden ein paar im Stall. Die Hühner legen das ganze Jahr über Eier. Und machen Dreck im Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Ziegen und Esel geben ihren Mist dazu und genießen es, wenn die Kinder sie bürsten und den Stall säubern. Nur der Hund macht Pause. Tag für Tag von vielen fremden Kindern gestreichelt zu werden, ist kein Hundeleben.

Die Kinder bringen die Eier in die Werkstatt für das Mittagessen. Aber Eier alleine machen nicht satt. Im Herbst standen auf dem Kunzenhof Wannen voller rotgelber Äpfel. Die verkochte die Klasse zu Apfelmus. Jetzt im Winter sind die Bäume kahl, der Garten ist abgeerntet.

Was können die Kinder kochen? "Wintergemüse oder Lagergemüse", sagt Sonja Zimmermann von der Ökostation. Sie schnippelt und reibt mit den Kindern Rotkohl, Sellerie, Möhren und Kürbis: "Diese Sorten schrumpeln nicht, wenn sie richtig gelagert werden". Als Gärtnerin weiß Sonja Zimmermann, dass Möhren unter der Erde wachsen und Rotkohl über der Erde. Fein geschnitten und gesalzen kneten fleißige Kinderhände den Rotkohl weich, bis die Hände ganz lila sind. Aus Kürbis, Mehl und Eiern wird ein Kuchenteig. Ab in den Backofen!

Wie wird der Ofen warm? Mit Holzscheiten, die man in der Brennkammer anzündet. Das Feuer heizt den Backofen und kocht das Wasser für den Tee.

Und woher kommt das Holz? Vom Waldrand schleppen die Kinder dicke Äste auf den Hofplatz, wo Andreas Müller-Pohl vom Kunzenhof erklärt, wie Sägen und Spalten mit scharfem Werkzeug geht: Ast auf Sägebock legen. Sägebock mit einem Fuß standfest machen. Mit dem rotem Maßstab die Länge des Holzstücks abmessen. Den Ast festhalten. Mit der anderen Hand die Säge kräftig ziehen und wenig drücken. Hin und her im gleichen Rhythmus mit dem Partner. Die abgesägten Holzstücke werden mit dem schweren Beil gespalten, damit sie in den Ofen passen. Puh, wie anstrengend! Die Kinder ziehen die Jacken aus. Holz macht mehrmals warm. Das Wintergemüse in Muffins und Salaten schmeckt nach so viel Arbeit doppelt gut.

Da ruft die Lehrerin Doris Bohn-Hugel: "Schluss für heute! Im Frühling kommen wir wieder." Die Kinder rufen Tschüss. Den Hühnern ist das egal. Höflich sind sie nur, wenn sie auch Futter kriegen!

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