Ermittlungen

Baggerfahrer zeigte sich kurz vor Todesfahrt bei Polizei an

Neue Erkenntnisse zeigen das brutale Vorgehen des Baggerfahrers bei seiner Zerstörungsfahrt im Norden Baden-Württembergs. Die Ermittler gehen davon aus, dass er die Tat nicht überleben wollte.  

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Der Mann suchte den Ermittlern zufolge den Tod. (Archivbild) Foto: Fabian Koss/onw-images/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Tauberbischofsheim (dpa) - Der Mann, der an Silvester mit einem Bagger eine Schneise der Verwüstung im Nordosten Baden-Württembergs zog, wollte die Fahrt nach Einschätzung der Ermittler nicht überleben. Er habe sich drei Tage vor der Tat bei der Polizei in Thüringen selbst wegen Drogen- und Eigentumsdelikten angezeigt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Den Beamten sagte der 38-Jährige dabei, dass er "reinen Tisch" machen wolle. Einen Tag später habe er eine Vollmacht aufgesetzt für seine Ehefrau - zur Regelung seiner Angelegenheiten. 

Der Mann war bei der Zerstörungsfahrt von der Polizei erschossen worden. Das Verhalten des Mannes spreche dafür, dass er den tödlichen Schusswaffengebrauch der Polizei billigend in Kauf genommen habe, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Er sei etwa weitergefahren, als die Polizei bereits mehrere Schüsse auf den Bagger abgegeben habe.

Streit mit Frau und Arbeitgeber

Der 38-Jährige hatte am Silvesternachmittag in der kleinen fränkischen Stadt Grünsfeld (Main-Tauber-Kreis) mit einem Bagger Fahrzeuge und Gebäude beschädigt und drei Polizisten bei einer rund einstündigen Verfolgungsjagd leicht verletzt. Der Mann hatte den Ermittlern zufolge persönliche wie berufliche Probleme. Er wütete mit dem Bagger auf dem Gelände einer Baufirma in Grünsfeld, bei der er gearbeitet hatte, und bei einem Autohaus im nahe gelegenen Tauberbischofsheim, das dem Inhaber der Baufirma gehört. 

Der Mann war nach neuesten Erkenntnissen der Ermittler von 2021 bis 2023 bei der Baufirma beschäftigt gewesen - bis er selbst kündigte. Danach sei es zu "zivilrechtlichen und persönlichen Streitigkeiten" zwischen ihm und seinem alten Arbeitgeber gekommen. "Dessen Schädigung war nach dem heutigen Stand der Ermittlungen höchstwahrscheinlich Ziel der sich anschließenden folgenschweren Tat." Nach dpa-Informationen sei es zudem am Abend vor der Zerstörungsfahrt noch zum Streit mit seiner Frau gekommen.

Baggerschaufel gegen Motorhaube

Am Silvestermorgen dann ließ sich der 38-Jährige von einer Bekannten von seinem Wohnort in Thüringen nach Grünsfeld fahren, um dort zunächst eine Gewerbefläche und das Gelände der Baufirma auszukundschaften. 

Der Mann fuhr der Polizei nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit seinem Bagger nicht nur davon, sondern attackierte die Beamten regelrecht mit dem tonnenschweren Gerät. Als zwei Streifenwagen die Verfolgung aufnehmen wollten, drehte der Täter demnach um und schlug die Schaufel in die Motorhaube des einen Dienstwagens. Dabei verkeilten sich die beiden Fahrzeuge, eine Beamtin wurde dazwischen eingeklemmt. 

Auch am Autohaus steuerte der Mann den Bagger auf die Polizei zu. Dann feuerten die Beamten mehrere Schüsse auf ihn ab. Wie die Obduktion nun ergab, erlitt der Mann zwei tödliche Schussverletzungen im Oberkörper.

© dpa‍-infocom, dpa:250109‍-930‍-338985/1

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