Lörrach
"Baden in Blut": Badens größtes Heavy-Metal-Open-Air
"Baden in Blut": ein Name, der längst über die Region hinaus zum Begriff für einen Tag lang Metal pur inmitten eines wunderschönen Landschaftsgebiets geworden ist.
Fr, 24. Jul 2015, 0:00 Uhr
Lörrach
Thema: Badens Beste
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Das "Baden in Blut" findet in diesem Jahr zum elften Mal statt und hat sich längst zu Badens größtem Metal-Open-Air gemausert – und das, ohne dass dabei der Kommerz im Vordergrund steht. Denn die Veranstalter, die "Metal Maniacs Markgräflerland", hatten sich vor Jahren geärgert, dass es in Südbaden keine Metal-Festivals gibt und daraufhin beschlossen, selbst aktiv zu werden, nach dem Motto: Mach dir doch einfach deine eigene Party. Mittlerweile haben sie zehn Festivals in Lörrach ausgerichtet, das "Baden in Blut" ist stetig gewachsen – und mit ihm die Aufgaben der Organisatoren.
"Von Fans für Fans" war dabei immer das Motto, die Eintritts- und Getränkepreise sind für ein Festival außergewöhnlich niedrig und so kalkuliert, dass sie gerade die Kosten decken. Außergewöhnlich ist auch der Veranstaltungsort: Nirgend sonst gibt es ein Metal-Open-Air in einem Landschaftspark. Der Park entstand für die Landesgartenschau 1983 und ist heute ein beliebtes Naherholungsziel mit einem kleinen See, weitläufigen Grünflächen, vielen Bäumen und einem Bach.
Außergewöhnlich ist auch, dass man lediglich für den abgeschirmten Innenbereich vor der Bühne eine Eintrittskarte braucht. Außerhalb befinden sich ein Biergarten, Essens- und Getränkestände und ein Merchandise-Bereich. Vom Biergarten aus kann man die Bands zwar nicht sehen, aber prima hören.
Trotzdem ist das "Baden in Blut"-Festival stets ausverkauft. Das liegt einerseits an dem begrenzten Kartenkontingent, das 1200 Tickets beträgt. Der Grund: Die Veranstalter, die "Metal Maniacs Markgräflerland", ein Haufen von Metal-Fans, stemmen das Festival ehrenamtlich aus eigener Kraft – ein größeres könnten sie ohne fremde Hilfe nicht auf die Beine stellen. Ein weiterer Grund, warum die Zuschauer, die mittlerweile aus ganz Europa anreisen, sich die Eintrittskarten sichern, sind natürlich die jeweils neun Bands, die dort auftreten. Dabei haben die Metal Maniacs stets ein äußerst geschicktes Händchen bei der Auswahl getroffen. Zahlreiche Bands haben schon im Grüttpark gerockt, die später dann für die ganz großen Metal-Festivals, wie beispielsweise dem weltweit größten im norddeutschen Wacken gebucht wurden.
In diesem Jahr konnte die brasilianische Metal-Legende Sepultura als Headliner verpflichtet werden. Außerdem spielen Sóstafir aus Island, Melechesh aus Israel, Rotting Christ aus Griechenland, Kampfar aus Norwegen, Entrauls aus Schweden sowie die deutschen Bands Postmortem, Accuser und Circus Of Fools. Letztere sind die Gewinner des Bandwettbewerbs "Blood Battle", den die Maniacs stets im Frühjahr veranstalten und dessen von Jury und Publikum gekürter Sieger das "Baden in Blut" traditionell eröffnen darf.
Blut fließt beim "Baden in Blut" übrigens nicht. Metalfans sind ein äußerst friedlicher Haufen. Da täuschen die martialischen Klamotten der Jungs und der Gypsy Ladys mit dem dominanten Schwarz. Genauso täuschend ist der Festival-Name: "Blut steht für uns viel mehr stellvertretend für Energie & Leben. Beispielsweise wird das Blut Christi ja ebenfalls mit dem Leben assoziiert. Baden in Blut sollte als Metapher verstanden werden – wir erfüllen unser Land, Baden, mit Leben", haben die Maniacs verlauten lassen. Zumindest den Grüttpark erfüllen sie einen Tag lang pro Jahr mit Leben, aber das richtig.
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