Missbrauchsvorwürfe

Bach setzt nach Turn-Skandal auf Bewusstseinswandel

Das deutsche Turnen wird von Missbrauchsvorwürfen erschüttert. Der IOC-Präsident wünscht sich eine transparente Aufarbeitung der Enthüllungen mehrerer Athletinnen.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
IOC-Präsident Thomas Bach wü...ber Missbrauch im deutschen Turnsport.  | Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa
IOC-Präsident Thomas Bach wünscht sich eine transparente Aufarbeitung der Vorwürfe über Missbrauch im deutschen Turnsport. Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Berlin (dpa) - IOC-Präsident Thomas Bach erwartet Konsequenzen aus den Enthüllungen um angeblichen Missbrauch im deutschen Turnen. "Wir hoffen jetzt, dass da auch Bewegung in die Sache kommt und dass ein Bewusstseinswandel eben auch stattfindet", sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees der Deutschen Presse-Agentur. Das IOC verfolge die Entwicklungen in der Affäre. "Ich finde es sehr richtig, dass das nun transparent gemacht wird", sagte Bach.

Angeführt von den früheren Auswahl-Turnerinnen Tabea Alt und Michelle Timm hatten mehrere Athletinnen in den vergangenen Wochen Missstände am Stützpunkt in Stuttgart öffentlich gemacht. Angeprangert wurden unter anderem "systematischer körperlicher und mentaler Missbrauch".

Bach verwies darauf, dass auch die im Vorjahr ins IOC gewählte Ex-Turnerin Kim Bui in ihrer Autobiografie über ähnliche Erfahrungen berichtet hatte. "Nur wenn sie offen angesprochen werden, können sie auch adressiert werden", sagte Bach. 

IOC-Chef: Vorgänge im "Umfeld ihrer Zeit" betrachten

Kim Bui hatte nach ihrem Karriereende in ihrem Buch "45 Sekunden" unter anderem ihre Essstörungen thematisiert. Nach den öffentlichen Aussagen von Alt und Timm ermutigte sie zuletzt weitere Turnerinnen zur Offenheit über Missbrauchserfahrungen.

IOC-Chef Bach mahnte jedoch auch, die Vorgänge "im Umfeld ihrer Zeit" zu bewerten und dementsprechend Konsequenzen zu ziehen. "Was ich als Athlet erfahren habe an Trainingsmethoden oder Äußerungen, wäre heute auch nicht mehr möglich und wäre heute auch nicht mehr angemessen und akzeptiert", sagte der 71-Jährige. Bach war früher als Fechter aktiv und gewann 1976 in Montreal Olympia-Gold mit der deutschen Florett-Mannschaft. 

Die von den Turnerinnen beschriebenen Vorgänge am Kunstturnforum Stuttgart liegen meist mehrere Jahre zurück. Nach den Enthüllungen der Athletinnen hatten der Deutsche Turner-Bund und der Schwäbische Turnerbund eine Untersuchung angekündigt. Zwei Übungsleiter wurden in Stuttgart vorläufig freigestellt.

© dpa‍-infocom, dpa:250115‍-930‍-344840/1

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2025 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Weitere Artikel