Forschung
Aussterben der Saurier: Der Meteorit allein war's nicht
Eine neue Studie zeigt: Schon lange vor dem verheerenden Meteoriten-Einschlag vor 66 Millionen Jahren ging es einer Studie zufolge mit den Dinosauriern bergab.
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READING (dpa). Das berichten britische Forscher in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS). Die mangelnde Fähigkeit, ausgestorbene Arten durch neue zu ersetzen, habe die Tiere anfällig gemacht. Sie seien unfähig gewesen, schnell auf die Katastrophe zu reagieren und sich davon zu erholen.
Sie analysierten nun im Detail die Stammesgeschichte aller Dinosauriergruppen – der Vogelbeckensaurier sowie der Echsenbeckendinosaurier mit den Sauropodomorpha und den Theropoda. Dazu werteten sie Datensätze aus, die 420 beziehungsweise 614 systematische Gruppen von Dinosauriern umfassten.
Die Analyse liefere überwältigende Unterstützung für die Annahme, dass sich die Artbildungsrate bei nahezu allen Dinosauriern vor dem endgültigen Verschwinden verlangsamte, bis sie schließlich unterhalb der Aussterberate lag. Das passierte spätestens 24 Millionen Jahre vor dem Meteoriten-Einschlag. Betrachteten die Forscher in ihrer Analyse die einzelnen Dinosaurier-Hauptgruppen für sich, passierte das sogar noch früher: 48 bis 53 Millionen Jahre vor dem Einschlag.
Ausnahmen bildeten lediglich die pflanzenfressenden Hadrosaurier und Ceratopsidae. Bei ihnen stellten die Forscher eine sehr hohe Artbildungsrate fest. Möglicherweise war es diesen gelungen, durch die Ausbildung sehr kräftiger Kiefer und Zähne spezielle Pflanzenarten für sich als Nahrungsgrundlage zu erschließen. Zu diesen beiden Gruppen gehörten 14 Prozent aller Dinosaurier-Arten.
Die Wissenschaftler stellten zudem den bereits vermuteten Zusammenhang zwischen der Artbildungsrate und der Höhe des Meeresspiegels fest. Demnach bildeten sich mehr Arten, wenn der Meeresspiegel stieg. Durch den Anstieg des Wassers werden Landmassen voneinander getrennt und Populationen isoliert. Eine solche geografische Isolation führe zur Entstehung neuer Arten.
Was genau den Niedergang der Dinosaurier-Vielfalt verursacht hat, sei unklar, schreiben die Wissenschaftler. Intensivierter Vulkanismus, Klimaveränderungen oder ökologische Interaktionen mit sich schnell ausbreitenden Tiergruppen seien denkbare Ursachen.
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