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"Aus lauter Verzweiflung geweint"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Alfred Großkopf , der als Jugendlicher den elterlichen Hof führen musste.  

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Opa Alfred in den Reben   | Foto: privat
Opa Alfred in den Reben Foto: privat

Der Opa von Daniel Großkopf, Schüler der Klasse 8f der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach, musste schon als Jugendlicher in der Nachkriegszeit den elterlichen Hof führen. Im Gespräch mit seinem Enkel erzählt Alfred Großkopf wie schwer es war, die ganze Arbeit zu bewältigen – sowohl auf dem Hof als auch in der Schule. Seinen Beruf hat er aber bis zur Rente gerne ausgeführt.

Zischup: Warum musstest du so früh den Bauernhof in Verantwortung nehmen?
Großkopf: Mein Vater musste in den Krieg, und der Staat hat gesagt, dass mein Opa noch fit wäre und den Hof noch leiten kann, bis mein Vater wieder zurückkommt. Dann ist mein Opa aber plötzlich gestorben. Da mein Vater im Krieg vermisst wurde, musste ich als ältester von drei Buben für den Hof die Verantwortung übernehmen.
Zischup: Und wie alt warst du, als du auf dem Hof mitanpacken musstest?
Großkopf: Ich war damals 14 Jahre alt.
Zischup: War das ein großer Schock für dich, als du gehört hast, dass du mit 14 Jahren die Arbeit übernehmen musst?
Großkopf: Ja natürlich! Ich weiß noch genau, wie ich hier auf der Bank gelegen und vor lauter Verzweiflung geweint habe.
Zischup: Durftest du eigentlich als 14-Jähriger schon mit dem Traktor fahren?
Großkopf: Ich hatte eine Sondergenehmigung für den Führerschein. Da mein Onkel Georg beim Staat gearbeitet hat, hat er mir bei der Genehmigung geholfen.
Zischup: Hattest du Arbeiter, die dir bei der Arbeit geholfen haben?
Großkopf: Es sind Arbeiter aus der damaligen DDR zu uns gekommen, da es in der DDR nicht viel Arbeit gab. Sie haben auch bei uns auf dem Hof gegessen und gewohnt.
Zischup: Und musstest du neben der ganzen Arbeit auf dem Hof auch noch in die Schule gehen und lernen?
Großkopf: Ja, aber mein Lehrer hat mir in der Hauptsaison, also dann, wenn der Acker gepflügt und die Ernte eingeholt werden musste, auch mal bis zu einem halben Jahr frei gegeben.
Zischup: War es dein Traumberuf, Landwirt zu werden? Oder hättest du gerne einen anderen Beruf ausgeführt?
Großkopf: Ich hatte als Kind beziehungsweise als Jugendlicher keine richtige Vorstellung von einem Traumjob. Ich musste damals auf dem Hof einfach übernehmen, und es hat mir bis zur Rente auch noch großen Spaß gemacht.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 20. Dezember 2018: PDF-Version herunterladen

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