Aus dem Nationalpark ins Netz
Ein Filmemacher und ein Fotograf wollen im Internet zeigen, wie wild und wunderschön der Nationalpark Schwarzwald ist .
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Mit Filmen und Fotos wollen zwei junge Südbadener junge Menschen für den Nationalpark Schwarzwald begeistern: "Abenteuer Schwarzwald" heißt ihr Vorhaben. Mit dem "Young Explorer Project" bringen sie Jugendliche mitten rein in den wunderschönen, wilden Schwarzwald.
Die Sonnenuntergangfotos sollen Teil der "Sommer"-Fotoserie werden, die Lohmüller für sein Projekt "Abenteuer Schwarzwald" produziert. Gemeinsam mit dem Filmemacher Simon Straetker aus Löffingen will Lohmüller den Nationalpark Schwarzwald in allen Jahreszeiten im Internet präsentieren. Das Ziel: Jugendliche für die Natur begeistern und so ihr Umweltbewusstsein stärken.
"Die Fotos sollen Fernweh nach der eigenen Heimat erzeugen", sagt der 40-Jährige. "Es ist nicht selbstverständlich, dass die Natur erhalten bleibt, wir müssen uns dafür einsetzen und Andere mit unserer Begeisterung anstecken", sagt Lohmüller. Für ihn ist der Nationalpark rund um Ruhestein und Ochsenkopf längst eine zweite Heimat geworden. "Ich habe so viel Zeit im vergangenen Jahr hier verbracht", sagt er. Dabei ist ihm besonders die kleine Eulen-Art Sperlingskauz ans Herz gewachsen, von der es nur rund 30 Tiere im Park gibt und die deswegen besonders schwer aufzuspüren war.
Straetker und Lohmüller fanden zueinander, nachdem der Filmemacher einen Vortrag des Fotografens über eine viermonatige Reise durch Nord- und Südamerika gesehen hatte. "Wir haben beide eine ähnliche, emotionale Bildsprache, die Sehnsüchte erzeugen will", sagt Lohmüller und willigte schnell ein.
Neben Fotos produziert das insgesamt elfköpfige Team des Projekts für jede Jahreszeit einen zweieinhalbminütigen Kurzfilm; die Clips über Sommer und Herbst sind bereits erschienen. Begleitet von Instrumentalmusik sind darin große und kleine Naturschauspiele zu sehen – der Sternenhimmel in einer klaren Herbstnacht und eine Spinne, die ihr Netz webt. "Jedes Teammitglied hat mehrere hundert Stunden Arbeit in die Filme investiert", sagt Lohmüller. Zwei Wochen pro Jahreszeit hat das Team gedreht, fotografiert – und gewartet. "Einem Jäger muss ein Tier nur einmal vors Gewehr laufen. Wenn man filmt oder fotografiert, braucht man viel mehr Zeit und Geduld, damit auch Licht und Ausdruck stimmen", sagt Lohmüller. Insgesamt 36 Stunden saßen Straetker und ein Kameramann auf einem Hochsitz – in der Hoffnung, einen Hirsch vor die Linse zu bekommen. Keiner kam. "Die Natur hält sich nicht an unsere Planung, man muss es nehmen, wie es kommt", sagt Lohmüller. Die zeitaufwendige Arbeit finanziert das Team durch Sponsoren – unter anderem durch einen Getränkehersteller, einen Stromanbieter und den Nationalpark selbst. "Simon und ich waren so überzeugt von der Idee, dass wir es auch ohne Sponsoren gemacht hätten", sagt der ehemalige Pfadfinder Lohmüller.
Um ihre Begeisterung für den Nationalpark an Jugendliche weiterzugeben, haben die beiden das "Young Explorer Project" gestartet.16 Jugendliche fotografierten und erforschten mit dem Abenteuer-Schwarzwald-Team Anfang Juni den nördlichen Schwarzwald. Maja Rohde war eine von ihnen. Die 17-jährige hatte schon vor der Woche in der Wildnis fotografiert und war über einen Filmkurs in der Schule zum Projekt gekommen.
Beim gemeinsamen Sterne-Fotografieren nachts um drei Uhr oder bei der 35-Kilometer Wanderung wuchs die Gruppe schnell zusammen. "Was uns gleich verbunden hat, ist, dass wir anders denken und die Natur einen großen Stellenwert hat", sagt Maja. "Von meinen Freunden würde keiner freiwillig eine Woche durch den Schwarzwald wandern, um Fotos zu machen." Seitdem sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiterhin in Kontakt; in Zweierteams sollen sie sich als Naturparkbotschafter beweisen. Wie sie das machen, ist den Jugendlichen überlassen, aber wer gewinnt, darf das Camp im kommenden Jahr mitorganisieren. So soll das Projekt nach und nach Wellen schlagen.
Welche der Jahreszeit ihnen im Park am besten gefällt, können weder Maja Rohde noch David Lohmüller sagen. Eins ist aber klar: Im Winter waren die Produktionsbedingungen am schwersten. "Da standen wir manchmal bis zur Hüfte im Schnee", sagt Lohmüller.
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