Kino
Auch der neue Dino-Film stellt das Spektakel ins Zentrum
Als leicht konsumierbares Sommerspektakel – aber nicht für unter Zwölfjährige! – kommt "Jurassic World: Das verlorene Königreich" am Donnerstag ins Kino.
Mi, 6. Jun 2018, 20:22 Uhr
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Vor drei Jahren wurde Steven Spielbergs "Jurassic Park" von 1993 in die Wiederverwertungsmühle eingespeist. Das Relaunch "Jurassic World" gedieh mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 1,6 Milliarden Dollar ganz prächtig, und des Relaunch zweiter Teil kommt nun als leicht konsumierbares Sommerspektakel in die Kinos. In "Jurassic World" von 2015 hatten genetisch manipulierte Saurier den eigens für sie eingerichteten Vergnügungspark auf einer Insel vor der Küste Costa Ricas recht eindrucksvoll zerlegt.
Nun wird das hochgesicherte Dino-Biotop von einem Vulkanausbruch heimgesucht – und im Gegensatz zur US-Regierung setzt sich die Tierschutzaktivistin Claire (Bryce Dalls Howard) für die Rettung der mutierten Arten ein. Unterstützung bekommt sie dabei von dem schwerreichen Dino-Forscher Benjamin Lockwood (James Cromwell), der für die Reptilien ein Reservat fernab der Menschheit einrichten will. Gemeinsam mit ihrem Noch-Ex-Lover Owen (Chris Pratt), der paläontologischen Veterinärin Zia (Daniella Pineda) und Computer-Bübchen Franklin (Justice Smith) macht sie sich auf die von Lavabächen durchfurchte Insel.
Aber schon bald stellt sich heraus, dass Franklins Geschäftsführer Mills (Rafe Spall) die Tiere nicht retten, sondern zur genetischen Kriegsführung meistbietend an dubiose Finstermänner verkaufen will. Damit nicht genug, hat das Unternehmen im Keller einen Super-Dino zu einer fernsteuerbaren Mordwaffe herangezüchtet.
Tierbefreiung und Menschheitsrettung stehen gleichermaßen auf der Agenda des nach Hautfarbe und Geschlecht paritätisch besetzten Heldenquartetts, wobei die Riesenechsen die guten Absichten ihrer Retter nicht immer zu erkennen geneigt sind. Immerhin wird hier der Gefahr, die von den Tieren ausgeht, nicht mit Aggression und Vernichtung begegnet, und auch vor den Folgen der Gentechnologie darf Jeff Goldblum in zwei minutenkurzen Gastauftritten warnen.
Aber damit ist dann auch schon genug mit Subtext. Auch dieser Film bleibt dem Jurassic-Geist treu und stellt das Spektakel ins Zentrum des narrativen Interesses: weit aufgerissene Reptilengebisse im Breitwandformat, jede Menge Weggerenne vor herannahenden Riesenviechern und ein paar Bösewichte, die eindrucksvoll an die Digitalmonster verfüttert werden. Die Schauwerte von der Festplatte stimmen, aber die ohnehin eher bescheidenen Leistungen der Humanbelegschaft verschwimmen zunehmend im Effektgewitter. Pratt gibt wieder einmal routiniert den schlagkräftigen Abenteurer, und Bryce Dallas Howard scheint mehr um die Makellosigkeit ihres Make Ups besorgt als um die herannahenden Gefahren.
Für jüngere Zuschauer bietet der Film hinreichende Traumatisierungsmöglichkeiten. Dazu gehört etwa die Verfolgungsjagd, in der ein Kind von schnappenden Dinos in die Enge getrieben wird, was den Willen der Filmemacher dokumentiert, oberflächliche Spannungsmomente um jeden Preis generieren zu wollen. Die Altersbegrenzung sollte hier auf jeden Fall ernst genommen werden.
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