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Athina ist 17, musikalisch, und spricht fünf Sprachen

Die Tochter einer Griechin und eines Kanadiers lebt heute in Lahr.  

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LAHR. Heute ist der Internationale Tag der Muttersprache und wird weltweit begangen. Ursprünglich wurde er von der UNESCO ausgerufen, um die sprachliche und kulturelle Vielfalt und Mehrsprachigkeit zu fördern.

Athina Natasha Rehse (17) muss sich darum keine Sorgen machen: Sie beherrscht fünf Sprachen. Derzeit besucht sie das Clara-Schumann-Gymnasium in Lahr und blickt trotz ihrer Jugend auf viel Auslandserfahrung zurück.

Ihr Vater ist Kanadier, ihre Mutter Griechin. Athina ist bilingual erzogen worden. Bedingt durch den Beruf ihres Vaters musste die in Hamburg geborene Athina schon im Alter von zwei Monaten umziehen. Das Ziel sollte Japan sein.

Eine dritte Sprache kam dort hinzu. Als kleines Kind hat sie es nicht so gern gehabt, so viele Sprachen zu sprechen und jedes Mal, je nachdem, mit wem sie sich unterhielt, die Sprache wechseln zu müssen. Zehn Jahre hat sie in Japan verbracht. "Am besten von den fünf Sprachen spreche ich wohl Japanisch", sagt sie und erzählt von den Schuluniformen in Japan, in denen man aussehe wie ein Soldat. Als ihre Muttersprache würde sie Griechisch und Englisch bezeichnen, da dies eben die beiden Sprachen seien, in denen ihre Wurzeln liegen.

Athina spricht Englisch, Griechisch Japanisch, Französisch und Deutsch

Einige Jahre hat sie in Quebec gelebt. Dort lernte sie Französisch. Dies sei ihr mit der Hilfe ihrer Mutter jedoch nicht schwer gefallen. Auf die Frage, wie sie sich die Sprachen denn angeeignet habe, muss sie zuerst einmal grinsen. Dies sei nämlich ihr Problem. Sie hat jede der fünf Sprachen durch das Sprechen im Schulalltag oder durch ihre Eltern gelernt, was dazu geführt hat, dass ihr in fast jeder der Sprachen eine feste Grundlage fehlt. Sie hat das Gefühl, in den Sprachen, die sie spricht, nicht sattelfest zu sein − obwohl sie diese fließend spricht.

Diese Wahrnehmung ist wohl darauf zurückzuführen, dass Athina im Gegensatz zu den meisten Menschen nicht diese eine Sprache hat, in der sie sich Zuhause fühlt und von der sie sagen kann, dass das ihre Muttersprache ist. Dennoch: Nachteile sieht sie durch ihre mehrsprachige Erziehung im Grunde keine.

Seit zwei Jahren lebt Athina nun in Deutschland und spricht fünf Sprachen mehr oder weniger fließend. Nach Deutschland habe sie es wieder aufgrund der musikalischen Ausbildung verschlagen.

Eine mehrsprachige Erziehung bringt viel mehr große Vorteile mit sich. Schließlich ist eine Sprache eine Art Code, mit dem man verbal kommunizieren kann und der Menschen verbindet, aber auch voneinander trennt. "Ich kann zum Beispiel im Ausland, wenn man mich nach dem Weg fragt, ganz einfach freundlich antworten", sagt Athina. Ihre Kenntnisse ermöglichen es ihr, sich in weiten Teilen der Welt zu verständigen ohne das Problem einer Sprachbarriere. Dies macht den Einstieg in einem fremden Land leicht, wie auch anfangs in Deutschland.

Des Weiteren habe sie oft einen viel besseren Zugang zu noch weiteren Sprachen. Athina strebt eine musikalische Ausbildung an, aber sie ist froh um jede Sprache, die sie spricht.

Weltweit gibt es etwa 6500 Sprachen, davon sind rund die Hälfte vom Aussterben bedroht oder werden nur von sehr wenigen oder alten Muttersprachlern gesprochen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist es wichtig die Muttersprache weiterzugeben. Frei nach Ludwig Wittgenstein, denn "die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt".

Ressort: Zisch

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