"Angst darf man nicht haben"
BZ-INTERVIEW:Viviane Geppert aus Kirchzarten moderiert die Sendung "taff" auf ProSieben und berichtet von der Oscarverleihung.
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BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD. Aus Kirchzarten in die Welt: Viviane Geppert ist die neue Moderatorin der Sendung "taff" auf ProSieben. Aufgewachsen ist sie in Südbaden, heute interviewt sie Lenny Kravitz und steht bei den Oscars am roten Teppich. Marius Buhl sprach mit ihr über Prominente, Angst vor Fehlern – und ihren Auftritt bei Germany's Next Topmodel.
Geppert: Ich werde auf der Straße jedenfalls noch nicht so häufig erkannt – und das genieße ich sehr. Manchmal rattert es zwar bei den Leuten, aber angesprochen werde ich momentan noch nicht allzu oft.
BZ: Wenn es so weiter geht mit Ihrer Karriere, dürften Sie bald öfter erkannt werden.
Geppert: Vielleicht. Manchmal habe ich das Gefühl, ich spreche über ein anderes Mädchen, wenn ich an die vergangenen drei Monate denke. Mein Leben bestand fast nur aus Höhepunkten. Taff und red! zu moderieren – das hätte ich mir nicht schöner erträumen können.
BZ: Wie kam es dazu?
Geppert: Ich habe in Augsburg studiert, als ein Freund mir von einem Praktikum beim Fernsehen erzählte. Ich fand das spannend, wollte auch zum Fernsehen. So bin ich für ein Praktikum bei ProSieben und dort bei red! gelandet. Es gefiel mir so gut, dass ich dort kurz darauf Cross-Media-Volontärin wurde – und später Jungredakteurin.
BZ: Eine Redakteurin arbeitet vornehmlich im Hintergrund – wie kamen Sie vor die Kamera?
Geppert: Ich habe bei einem internen ProSieben-Nachwuchscasting mitgemacht. Irgendwie bin ich wohl aufgefallen. Kurz darauf kam die Anfrage, ob ich taff moderieren wolle. Ich war völlig geschockt: Vor so vielen Menschen im Fernsehen sprechen? Ich? Ich hatte ja nicht mal eine Ausbildung zur Moderatorin gemacht …
BZ: Pro Sendung sehen circa 850 000 Menschen zu. Haben Sie Angst, Fehler zu machen?
Geppert: Angst darf man nicht haben. Aber natürlich war ich anfangs extrem nervös. Vor allem, weil taff ja "live" ist! Da wird runtergezählt: 3, 2, 1 – und dann sprichst Du mit tausenden Menschen vor den Fernsehern. Noch heute bin ich vor dem ersten Teil der Moderation angespannt, erst nach den Einspielern beruhige ich mich. Dann plaudere ich einfach mit Daniel (Aminati, Anm. d. Red.) und versuche die vielen Zuschauer zu vergessen.
BZ: Für red!, das Prominentenmagazin auf ProSieben, waren Sie im Februar bei den Oscars in den USA. Eine Reise, um die Sie viele beneiden dürften. Was haben Sie erlebt?
Geppert: Am roten Teppich stehen und über die Kleider der Stars sprechen zu dürfen – was für eine Ehre! Ich trug ein schwarzes, bodenlanges Kleid von Michael Michalsky, der neben mir stand und als Experte die Mode beurteilte. Alleine dieses Kleid war die Reise wert. Aber auch sonst: Wir haben zwei Wochen lang jeden Tag gedreht, ich habe den Beauty-Arzt von Kylie Jenner getroffen und stand direkt am roten Teppich, als meine Lieblingsschauspielerin, Jennifer Lawrence, völlig abgehetzt als Allerletzte in die Halle hastete.
BZ: Was fasziniert Sie an dieser Welt?
Geppert: Ach, das sieht in meinem Lebenslauf jetzt so aus, als würden mich Prominente extrem anziehen. Aber ich habe das Praktikum bei red! damals ja gemacht, weil ich die Arbeit als Redakteurin beim Fernsehen mochte – nicht weil man Promis nahe ist. Ich bin da reingerutscht. Und irgendwann wird "Promis treffen" ja auch alltäglich.
BZ: Keine Nervosität mehr?
Geppert: Manchmal schon, besonders wenn es Leute sind, die ich persönlich mag. Meine ganze Familie und ich lieben Lenny Kravitz. Ich traf ihn vor kurzem zum Interview, mittendrin klingelte ein Handy. Ich dachte erst, es wäre meines, mir war das extrem peinlich. Es war aber seins. Er zog es aus der Tasche, blickte kurz darauf – und warf das Handy dann in die Ecke. Es war kaputt. Für mich war das ein Icebreaker – ich wusste: Der Typ ist cool.
BZ: Als Jugendliche wollten Sie selbst berühmt werden. Sie waren bei "Gemany’s Next Topmodel". Eine gute Erinnerung?
Geppert: Ich war damals im Europa-Park und ein Model-Scout hat mich angesprochen. Er sagte, da liefe gerade ein Casting, ich solle mitmachen. Ich war gerade mal 15, das erzählte ich aber niemandem, weil man erst mit 16 mitmachen darf. (lacht) Und plötzlich war ich in der Show und im Fernsehen! Wir mussten im Bikini über die Mittellinie des vollbesetzten Stadions in Dortmund laufen, in der Halbzeit. Fiona, die damals auch dabei war, ist direkt falsch gelaufen. Als junges Mädchen war die Erfahrung überwältigend.
Geppert: Mein Plan war eigentlich, es niemandem zu erzählen. Aber so etwas verbreitet sich schnell von selbst und natürlich wurde auch in meiner Schule darüber gesprochen. Meine Freunde haben mich immer unterstützt.
BZ: Die letzte Frage an eine Moderatorin muss lauten: Wie wär’s mit der Tagesschau?
Geppert: Das ist momentan natürlich weit weg. Aber grundsätzlich hätte ich irgendwann Lust, auch Ernsteres zu machen. Das kann eine klassische Nachrichtensendung sein, aber auch Reportagen. Wer weiß schon, wie es weitergeht? Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie sich mein Leben in Zukunft entwickelt. Bisher bin ich auf jeden Fall sehr zufrieden und freue mich auf alles, was noch auf mich wartet. (lacht)
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