"An der Fasnet braucht’s gute Nerven"
ZISCH-INTERVIEW mit Katja Rother vom Waldkircher Busunternehmen Rother über verschiedene Fahrziele und eine Menge Diesel.
Rosalie Wehrle, Klasse 4b, Grundschule Zweitälerland (Gutach/Bleibach)
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Zisch-Reporterin Rosalie Wehrle aus der Klasse 4b der Grundschule Zweitälerland in Gutach/Bleibach hat Katja Rother vom Busunternehmen Rother aus Waldkirch interviewt.
Rother: Im November 1971 gründete Martin Rother das Unternehmen als Taxibetrieb mit
vier Taxen. Mittlerweile ist daraus ein Busunternehmen gewachsen.
Zisch: Wie viele Busse hat das Unternehmen?
Rother: Aktuell 55 Fahrzeuge aller Größen. Darunter Omnibusse mit 49 Sitzplätzen und Kleinbusse mit acht Sitzplätzen.
Zisch: Wie viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigen Sie in Ihrem Unternehmen insgesamt?
Rother: Derzeit sind in unserem Unternehmen insgesamt 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Zisch: Welchen Führerschein und welche Qualifikationen braucht man als Busfahrer beziehungsweise Busfahrerin?
Rother: Voraussetzung für das Busfahren ist ein Führerschein der Klasse D. Außerdem müssen alle Fahrer jährlich in einer Fahrschule an insgesamt fünf Intensivkursen teilnehmen und die Weiterbildung im Abstand von fünf Jahren nachweisen. Ebenso ist ein Gesundheitscheck nötig, bei dem ein Seh- und Koordinationstest bestanden werden muss.
Zisch: Gab es schon einmal Probleme mit Fahrgästen?
Rother: Eigentlich nicht. Unsere Fahrer brauchen während der Fasnet vielleicht ab und zu stärkere Nerven. Da kann es schon mal vorkommen, dass der ein oder andere Narr meint, den Reiseleiter spielen zu müssen.
Zisch: Welche Fundsachen werden im Bus liegen gelassen oder vergessen?
Rother: (lacht) Da bleiben die tollsten Sachen liegen! Angefangen von Wanderschuhen, Schultaschen, Schlüsselbunden und sogar Hörgeräten bis hin zum Kuscheltier ist alles dabei!
Zisch: Was passiert mit den Fundsachen?
Rother: Wir verschließen die Fundsachen erstmal in unserem Sicherheitsschrank. Die meisten Leute melden sich aber ganz schnell zurück. Bei Gegenständen, die mit Namen oder Telefonnummer versehen sind, setzen wir uns direkt mit dem Besitzer in Verbindung.
Zisch: Haben Sie schon einmal einen Promi gefahren?
Rother: Ja schon oft, aber mehr verrate ich nicht...
Zisch: Und wie viele Schulkinder befördern Sie?
Rother: Im Moment zirka 350 Schülerinnen und Schüler von 15 verschiedenen Schulen. Das sind 50 verschiedene Bustouren.
Zisch: Wie groß ist das Einzugsgebiet der Schulkinder?
Rother: Oh, das ist riesig. Es beginnt an der Schweizer Grenze bei Weil am Rhein und geht bis hoch an die französische Grenze bei Kehl. Und das jeden Tag, hin und zurück.
Zisch: Was ist die größte Herausforderung Ihres Unternehmens?
Rother: Koordination! Das beste Beispiel ist, wenn freitags alle 350 Schulkinder gleichzeitig Schulschluss haben und die Kinder alle gleichzeitig nach Hause wollen. Das muss perfekt koordiniert und vorbereitet werden.
Zisch: Machen Sie nur Schultransporte?
Rother: Nein. Wir bieten auch individuelle Busfahrten an. Zum Beispiel fährt zwei Mal pro Woche der Rees-Bus Menschen aus den Randgebieten Waldkirchs zum Einkaufen in den Supermarkt – und natürlich auch wieder zurück. Dies nehmen hauptsächlich Rentner oder Menschen ohne Führerschein sehr dankend an. Außerdem fahren wir die Stadtbus-Linie, Werkslinien, viele Narren an der Fasnet sowie Ausflugsfahrten aller Art mit Zielen wie Hamburg bis Rom und Prag.
Zisch: Sie sind täglich so viel unterwegs, dann können Sie mir bestimmt verraten, wie viel Benzin Sie verbrauchen beziehungsweise wie viele Kilometer gefahren werden?
Rother: Pro Jahr benötigen wir für unsere Fahrzeuge zirka 160 000 Liter Diesel für 1,8 Millionen gefahrene Kilometer. Oder anders ausgedrückt: Damit könntest du 45 Mal um die Welt fahren!
Zisch: Und wie viele Reifen benötigen Sie im Jahr?
Rother: Wir brauchen im Jahr ungefähr 270 Reifen aller möglichen Größen.
Zisch: Ist das Ihr Traumberuf?
Rother: Mittlerweile ja! Busfahren ist doch sehr abwechslungsreich, und ich habe immer mit Menschen zu tun. Aber am liebsten arbeite ich im Büro. Das ist auch wichtig, denn unsere Kunden möchten ein passendes Angebot erhalten, wenn sie anrufen, oder unsere Angestellten wollen natürlich auch pünktlich ihren Lohn überwiesen bekommen.
Zisch: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Rother: Ganz viele zufriedene Kunden und weiterhin unfallfreie Fahrten.
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