Konfessionslos, ungläubig, Ketzer – im katholischen Münster setzen sich alle zwei Monaten Menschen zusammen, die mit der Kirche nichts mehr zu tun haben wollen.
Hell und trotzdem irgendwie schwer rufen die drei "Werktagsglocken" des nahen Doms, Ludgerus, Andreas und Maria, zur Abendmesse. Lange schwingt das Ausläuten nach. "Gehen wir lieber rein", schlägt die studierte katholische Theologin Daniela Wakonigg vor, "irgendwo bimmelt es immer."
Gleich wird sich hier im Café Malik am Schlossplatz, das mit seinem Namen sowohl die Erinnerung an den gleichnamigen einstigen linken Verlag hochhält als auch an die Schriftstellerin Else Lasker-Schüler, eine Runde versammeln, die im nach wie vor sehr katholisch geprägten Münster ...