Zischup-Kommentar
Alle nehmen Schaden
Der Mensch muss endlich handeln, wenn er eine saubere Umwelt haben will. Ein Kommentar von Marie Nothelfer aus der Klasse 9a des Kreisgymnasiums Bad Krozingen.
Marie Nothelfer, Klasse 9a, Kreisgymnasium (Bad Krozingen)
Mo, 1. Jul 2019, 0:00 Uhr
Schülertexte
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Gehen Sie nach einem Sturm einmal früh am Morgen an den Strand oder besuchen Sie Küsten oder Strände abseits des Tourismus, da wird sich Ihnen überall der gleiche Anblick bieten: Überall liegt Müll im Sand. Fischkisten, Plastikflaschen, Plastikkanister, Gummihandschuhe, Teile von Fischernetzen oder kaputte Flip-Flops – die Meere sind voll mit Abfällen. Man schätzt, dass derzeit circa 150 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren treiben. Rund 80 Prozent des Plastikmülls werden über die Flüsse ins Meer geschwemmt, durch achtloses Entsorgen von Müll an Flussufern oder direkt im Fluss. Sicherlich wird eine große Menge Müll auch durch Badegäste verursacht, die Plastikflaschen, -besteck, -teller, defekte Schwimmflügel, Wasserbälle und andere Dinge am Strand liegen lassen. Auch von Müllkippen in Küstennähe werden Abfälle ins Wasser geweht.
Nach der Einbringung vom Land ist die Schifffahrt der zweitgrößte Verursacher der Vermüllung der Meere. Auch wenn das illegal ist: Sehr oft werden Abfälle von Schiffen direkt ins Meer gekippt. Das Problem bei Plastikmüll ist, dass er nur extrem langsam abgebaut werden kann und dadurch viele Jahre im Meer treibt. Eine Plastiktüte braucht zum Verrotten zum Beispiel bis zu 20 Jahren, eine Plastikflasche 450 Jahre und eine Angelschnur 600 Jahre. Der Plastikmüll wird zur Todesfalle für Meerestiere und Vögel, jedes Jahr sterben Zehntausende Tiere daran. Sie verheddern sich in Netzen, verwickeln sich in Plastikschnüren oder bleiben in Getränkekisten stecken, dabei verenden sie qualvoll. Oft verwechseln sie Plastikteile mit Nahrung – und verhungern mit gefülltem Magen, da die unverdaulichen Stücke größtenteils nicht mehr ausgeschieden werden können.
Vögel bauen ihre Nester immer häufiger aus Plastikmüll, dies wird ihnen oft zum Verhängnis: Wenn sich Jungtiere in den Netzschnüren verheddern, können sie sich nur selten befreien und verenden kläglich. So hängen an den Felsen immer wieder erdrosselte Vögel. Im März 2013 strandete ein zehn Meter langer Pottwal an der Südküste Spaniens. In seinem Magen fand man Plastikfolie, einige Gartenschläuche, Plastikblumentöpfe, Plastiktüten, einen Kleiderbügel und Teile einer Matratze. Bei weiteren gestrandeten Tieren fand man ähnliches. Auch für Korallen birgt Plastik einige Gefahren, beispielsweise wird ihre oberste Gewebeschicht beim Berühren und Reiben mit dem Plastik verletzt, somit sind sie anfälliger für Krankheitserreger.
Verletzungen sind nicht das einzige Problem. Tropische Korallen brauchen viel Licht, um über Photosynthese an Nahrung zu kommen. Eine Plastiktüte, die zwischen den Korallen feststeckt, spendet gefährlichen Schatten und je nachdem wie viele Tüten es sind, wird es immer dunkler und Licht und damit Nahrung und Sauerstoff werden so knapper und die Korallen sterben. Dieses Phänomen des Massensterbens kann man sehr gut bei dem Great Barrier Reef beobachten. Der Mensch nimmt aber auch Schaden vom Plastikmüll, denn wir befinden uns bei diesem Thema in einem Teufelskreis: Meerestiere zum Beispiel Fische nehmen Plastik zu sich, sie werden später gefischt und in den Supermärkten verkauft, wo wir sie dann kaufen und anschließend essen. Somit landet das Plastik in unserem Körper und wir vergiften uns. Aber was können wir tun?
Als Erstes sollte jeder darauf achten, Müll in den Mülleimer zu werfen und nicht achtlos irgendwo liegen zu lassen, außerdem wäre es gut ihn zu trennen. Man kann auch darauf achten, statt Kunstfaser-, Naturfaserprodukte zu kaufen, unnötiges Plastik zu reduzieren, kein Plastikgeschirr, sondern wiederverwendbares Geschirr zu benutzen und auch bei Kosmetik, Duschgels, Zahnpasta usw. auf die Inhaltsstoffe zu achten, da sich auch hier meist Plastik unter den Inhaltsstoffen befindet, und zum Beispiel Naturkosmetik zu kaufen. Wenn man Einkaufen geht, kann man auch einen Rucksack, Korb oder eine Stofftasche mitnehmen statt immer eine neue Plastiktüte zu benutzen. Wer sich wirklich engagieren möchte und die Zeit aufbringen will, kann aber auch bei Reinigungsaktionen teilnehmen.
Uns Menschen muss einfach bewusst werden, was wir mit dem Plastikmüll der Natur, den Meerestieren, den Vögeln und auch uns selbst schaden. Und dass wir dringend etwas machen und verändern müssen, um noch Schlimmeres zu verhindern.
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