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Alle Jahre wieder . . .

ALLE JAHRE WIEDER . . .: Unser Mekka liegt in Rust

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Mindestens einmal im Jahr ist es unsere heilige Pflicht, zu unserem "Mekka" - nämlich gen Rust - zu pilgern. Aber was heißt hier schon Pflicht? Unsere Pilgerreise ist ein recht angenehmes Vergnügen. Sobald ein Sonnenstrahl durch die Wolken dringt, begeben wir uns auf die Reise in den Europa Park. Das Vergnügen beginnt schon im Bus. Neben kreischenden Teenagergruppen und quengelnden Kleinkindern quetschen wir uns auf die Sitze. Wenn die schon alle besetzt sind, Pech gehabt, müssen wir uns halt stapeln oder stehen bis zu unserem "Mekka". Beim Anblick der Buskolonnen und der Menschenmassen vor dem Eingang sinkt die Vorfreude erheblich, aber wenn man schon mal da ist . . . Schnell durch die Drehkreuze und noch schneller vorbei an der Europamaus mit dem immerwährenden, ins Stoffgesicht gedrückten Lächeln und schon ist man am heiligen Ort maximaler Vergnügung. Jede Sekunde zählt, denn an uns ziehen Hunderte von Gleichgesinnten vorbei und jeder, der einen überholt, bedeutet weitere zähe Minuten in der Warteschlange.

Silver Star! Natürlich: die höchste und größte Achterbahn von Europa! Wir stürzen vorwärts und können uns mit dem Flair der großen, weiten Welt und der bunten Vielfalt fremder Länder in den Themengebieten nicht lange aufhalten. Nach ungefähr anderthalb Stunden Wartezeit und vier Minuten Erlebnis pur steigen wir erhitzt und erregt aus den Wagen. Wow, war das geil! Gleich nochmal, auch wenn der Preis für dieses vergnügen beachtlich ist - und weiter geht's.

Wikingerland gleich neben der Dschungelwelt, wo kriegt man schon so viel aufs Mal geboten? Wir wollen Abenteuer und bekommen reichlich schweißgebadete Ausdünstungen der Mitmenschen, - da will das mit der abenteuerlichen Illusion nicht immer so recht klappen. Völlig erschöpft lassen wir uns neben einer Essensbude nieder, denn die rar gesäten Fleckchen Grün sind überfüllt mit umfangreichen Sonnenanbetern. Und Franzosen sind auch überall, multikulti wortwörtlich hautnah, die Idylle ist fast perfekt. Aber um sechs sind wir geläutert, die Füße schmerzen, das Shirt ist durchgeschwitzt, der Magen rebelliert gegen das fette, schnell geschlungene Essen - Zeit, wieder heim zu pilgern. Irgendwo im Hinterkopf schleicht sich die Frage ein, ob sich all das gelohnt hat? Spätestens wenn sich der nächste Pilgerzug gen Rust im nächsten Jahr formiert, ist das keine Frage mehr: wir bleiben unserem "Mekka" treu!

Antonia Kurz

Ressort: Zisch

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