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Alkohol bleibt Hauptgefahr

Bei den Jugendlichen kommt Tabak aus der Mode / Neuer Drogenbericht der Bundesregierung.  

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BERLIN (dpa). Trotz aller Aufrufe zum Maßhalten riskieren Millionen Menschen in Deutschland Gesundheit und Leben durch Alkohol, Tabak und illegale Drogen. So gelten 1,77 Millionen Erwachsene bis 64 Jahren als alkoholabhängig. Jedes Jahr sterben mindestens 74 000 Menschen an den Folgen von Alkoholmissbrauch oder Alkohol und Tabak zusammen, wie aus dem Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung hervorgeht.

Der zweithäufigste Anlass für einen Klinikaufenthalt waren 2013 psychische Störungen durch Alkohol mit 338 204 Fällen. An erster Stelle lag Herzschwäche. 24,5 Prozent der über 15-Jährigen rauchte -–nach 28 Prozent vor 14 Jahren.

Zwei positive Trends gibt es bei Jugendlichen. Der Anteil der rauchenden 12- bis 17-Jährigen sank seit 2001 von 27,5 auf 9,7 Prozent 2014. Die Zahl der 10- bis 20-Jährigen, die mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gebracht wurden, sank um 12,8 Prozent auf 23 267 (2013).

Rund 600 000 vorwiegend junge Menschen haben Probleme mit Cannabis. Cannabiskonsum sei bei den unter 25-Jährigen der Hauptgrund für eine Suchtbehandlung. Die Drogenbeauftragte der Regierung, Marlene Mortler (CSU) sagte, zwischen 2007 und 2013 sei die Zahl der Betroffenen um 31 Prozent gestiegen. "Cannabis ist eine ernsthafte Gesundheitsgefahr gerade für Jugendliche", mahnte sie und wandte sich gegen Forderungen wie jüngst von der FDP nach Freigabe von Cannabis jenseits medizinischer Zwecke .

Besser erreichen will Mortler Erwachsene bis 25 Jahren. "In dieser Altersgruppe gibt es besonders riskante Verhaltensweisen." Als riskant geltende Mengen Alkohol tranken 2012 19,2 Prozent der jungen Männer und 12,8 Prozent der jungen Frauen. Vor zehn Jahren waren es allerdings noch je vier Prozentpunkte mehr.

Der Bericht trägt eine Vielzahl unterschiedlichster Statistiken zusammen. Die Zahlen über ansteigende Todesfälle durch Crystal Meth waren etwa schon vor einem Monat bekannt geworden. Rückläufig ist der Konsum von Kokain und Heroin. Die Opposition warf der Drogenpolitik der Regierung Versagen vor. Die SPD betonte, Drogen würden von vielen genommen, um den Alltag zu bewältigen. Das müsse die Politik berücksichtigen.

Ressort: Deutschland

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