"Ablehnung kam eher von Gleichaltrigen"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Bernd B. über seine Zeit als Punk.
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Zischup-Reporterin Sarah Banken aus der Klasse 9a des St.-Ursula-Gymnasiums in Freiburg hat sich mit dem ehemaligen Punk Bernd B. über dessen Jahre in der Punkszene unterhalten.
B.: Ich war mit 17 bis 19 Jahren Punk. Das war in den Anfangsjahren des Punks, von 1979 bis 1981.
Zischup: Warum waren Sie ein Punk?
B.: Ich war Punk, weil ich damit anders war. Mir gefiel die Einstellung der Punks, sie wollten einfach Spaß haben. Sie waren Rebellen und akzeptierten Regeln nicht. Ich wurde sofort von den Punks aufgenommen, ohne Abtastphase. Und ich konnte damit die Erwachsenen provozieren.
Zischup: Wie sahen Sie aus?
B.: Ich hatte Stoppelhaare. Ich trug schwarze Klamotten und eine schwarze Lederjacke mit vielen Buttons, Nieten und Sicherheitsnadeln. Ich trug eine Hundehalskette mit Vorhängeschloss. Zeitweise hatte ich eine Sicherheitsnadel im Ohr.
Zischup: Wie hat sich das Punk sein auf Ihr Leben ausgewirkt?
B.: Ich bin skeptisch gegenüber Autoritäten geblieben. Ich versuche Leute so zu akzeptieren, wie sie sind. Innerlich ist etwas vom Punk in mir übrig geblieben, auch wenn ich nicht mehr so aussehe.
Zischup: Wie haben Ihre Familie und Ihr Umfeld darauf reagiert?
B.: Meine Eltern waren geschockt. Die Nachbarn haben komisch geguckt, aber nichts gesagt. Von meinen Mitschülern und meiner damaligen Freundin wurde es akzeptiert. Manche Mitschüler fanden es sogar gut, dass ich aus der Reihe fiel. Die meisten Erwachsenen sind tolerant damit umgegangen. Wenn ich Ablehnung zu spüren bekommen habe, dann war es von Gleichaltrigen.
Zischup: Was ist für Sie Punk sein?
B.: Punk sein ist für mich Anarchie, Freundschaft und Spaß haben.
Zischup: Haben Sie noch etwas zu ergänzen?
B.: Ich finde es schön, dass es immer noch Punk und Punks gibt. Damals hatte ein Erwachsener zu mir gesagt, Punk sei doch nur eine Mode wie jede andere, die sei in ein paar Jahren verschwunden.
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