80 Milliarden Euro für Importe fossiler Energie

Deutschland wird unabhängiger von fossiler Energie aus dem Ausland, kauft dort aber bei Konzernen noch immer für mehr Geld als vor dem Ukrainekrieg Kohle, Öl und Gas ein.  

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Deutschland hat 2023 fossile und nukleare Energie im Wert von mehr als 80 Milliarden Euro aus dem Ausland importiert, alle EU-Staaten zusammen aus anderen Teilen der Welt sogar im Wert von mehr als 315 Milliarden Euro. Das geht aus einer Studie des Öko-Instituts im Auftrag des Grünen-Europapolitikers Michael Bloss hervor. Deutschland importiert demnach Jahr für Jahr tendenziell weniger Kohle, Öl und Gas.

"Im Gegensatz zur Europäischen Union ist die Gesamteinfuhr von Energieträgern nach Deutschland durch einen klar sinkenden Trend gekennzeichnet", heißt es in der Studie. Für 2024 fehlen noch die Daten aus dem Dezember, doch die Fachleute prognostizieren einen Rückgang der Energieimporte um 30 Prozent im Vergleich zum Vorkriegsjahr 2021. Der Grund: weniger Gas- und Kohleimporte. Trotzdem lagen die Kosten auch 2023 und 2024 deutlich über denen von 2021, also vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Für Bloss ist die Summe "schwindelerregend" hoch, die Europa für den Import fossiler Energien bezahlt.

Den allgemeinen Trend, den das Öko-Institut berechnet hat, bestätigt auch eine neue Analyse der Denkfabrik Ember. Beim Strommix liegt demnach der Anteil erneuerbarer Energie in Europa bei 47 Prozent. Rechnet man Kernenergie hinzu, werden fast drei Viertel des Stroms ohne Treibhausgasausstoß produziert.

EU-weit sei weniger als 10 Prozent des Stroms mit Kohle produziert worden, so die Analyse. Ausreißer ist jedoch ausgerechnet Deutschland, das 39 Prozent des gesamten Kohlestroms in Europa produziert (Trend rückläufig). Die Autoren loben aber den "Solarboom" auf deutschen Dächern. Auch Baden-Württemberg hatte vorige Woche für 2024 einen Rekord beim Zubau von Photovoltaikanlagen gemeldet. In Deutschland liege der Südwesten beim Ausbau mit Nordrhein-Westfalen auf Rang zwei hinter Bayern, teilte das Umweltministerium in Stuttgart mit.
Schlagworte: Michael Bloss
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