BZ-Aktion Weihnachtswunsch

71-Jährige aus dem Kreis Lörrach über ihre Situation: "Es ist beschämend"

Mit dem Tod ihres Mannes kommen für Heidi Weber* aus dem Kreis Lörrach auch die finanziellen Sorgen. Kurz vor Weihnachten hat die 71-Jährige ihr Schamgefühl überwunden und sich an den Caritasverband gewandt.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Die heute 71-jährige Heidi Weber* ist ...ittlerweile im Rollstuhl (Symbolbild).  | Foto: Sebastian Gollnow
Die heute 71-jährige Heidi Weber* ist als Kind an Poliomyelitis erkrankt und sitzt mittlerweile im Rollstuhl (Symbolbild). Foto: Sebastian Gollnow

Der Verlust eines geliebten Menschen ist nie einfach zu verkraften. Auch Heidi Weber* ringt noch heute mit den Tränen, wenn sie von ihrem Ehemann spricht. Er ist vor etwas mehr als einem Jahr gestorben. In ihrem Wohnzimmer erinnert ein Bild an ihn. Darauf zu sehen ist ein Mann mit freundlichem Gesicht und Schnurrbart. "Wir waren über 30 Jahre lang verheiratet", sagt die 71-Jährige. Neben der Trauer plagen die Witwe nun aber auch finanzielle Sorgen. Das zuzugeben, ist ihr sichtlich unangenehm. "Es ist beschämend", sagt Weber.

Lange Zeit arbeitete sie als Vorarbeiterin in einer Montagefirma. Im Alter von 55 Jahren musste sie damit aufhören. Ihre Krankheit ließ ihr keine andere Wahl. Als Kind, sie war gerade einmal 16 Monate alt, ist Weber an Poliomyelitis – häufig auch Kinderlähmung genannt – erkrankt. Ihr rechtes Bein kann sie mittlerweile nicht mehr bewegen. Sie sitzt im Rollstuhl.

Finanzielle Probleme waren nie ein Thema für die Rentnerin

Weber erhält eine kleine Rente und seit dem Tod ihres Mannes auch eine Witwenrente aus dessen Angestelltenverhältnis in Deutschland. Doch er arbeitete auch im Ausland. Aus dieser Tätigkeit ergab sich für ihn ebenfalls ein Anspruch auf eine Altersversorgung, die er monatlich bezog. Es sei vor allem dieses Geld, das ihr nun fehle, sagt Weber. Denn sie hat kein Anrecht darauf, da ihr Mann es versäumt habe, das zu regeln.

Die finanziellen Mittel, die ihr inzwischen monatlich zur Verfügung stehen, reichen der Rentnerin nun gerade so aus, um die Wohnung und den Kredit für das rollstuhlgerechte Auto zu bezahlen, auf das sie angewiesen ist. Große Sprünge sind nicht möglich. Manchmal wisse sie nicht einmal, wie sie ihre Lebensmitteleinkäufe bezahlen soll, sagt die 71-Jährige. Sie erinnert sich an gemeinsame Reisen mit ihrem Mann, nach Kenia oder in die Türkei. Die beiden hätten nie finanzielle Probleme gehabt. "Dass das Geld jetzt nicht einmal fürs Essen reicht, ist ein Schlag ins Gesicht", sagt Weber.

Eine Rechnung drückt auf das knappe Einkommen

Im November belastete eine Rechnung ihren Geldbeutel zusätzlich: Wegen ihrer Krankheit ist die Rentnerin auf Medikamente angewiesen. Um teure Zuzahlungen zu vermeiden, kann sie sich jährlich von den Kosten befreien lassen. Dafür muss sie ihrer Krankenkasse allerdings einmalig 166 Euro überweisen. Geld, das Weber unter anderem gerne dafür verwendet hätte, um ihren Enkelkindern ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen. Ihre Familie mache so viel für sie, sagt die 71-Jährige. "Ich würde so gerne etwas zurückgeben."

Weil sie sich lange Zeit für ihre finanziellen Probleme geschämt habe, wollte Weber zunächst keine Hilfe von Außen in Anspruch nehmen. Doch schließlich suchte sie den Kontakt zum Caritasverband im Kreis Lörrach. Dieser unterstützt schon seit mehreren Jahren mit Spendengeldern aus der BZ-Aktion Weihnachtswunsch kurz vor den Feiertagen Menschen wie Heidi Weber, deren Einkommen ohnehin schon knapp ist und durch zusätzliche Ausgaben belastet wurde.

*Name von der Redaktion geändert

Die BZ-Aktion Weihnachtswunsch unterstützt unter anderem diesen und mehrere 100 andere Fälle von Menschen, die in eine besondere Notlage geraten sind.

Spendenkonten: Sparkasse Lörrach-Rheinfelden, IBAN: DE25683500480001008820; Volksbank Dreiländereck, IBAN: DE95683900000000003131

PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.

Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren


Weitere Artikel