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2500 Operationen in einem Jahr

Beim Zisch-Aktionstag im MediClin Herzzentrum Lahr/Baden interviewten die Viertklässler der Geroldseckerschule eine Ärztin.  

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Dr. Ina Ennker zeigte den Kindern alles genau.   | Foto: Privat
Dr. Ina Ennker zeigte den Kindern alles genau. Foto: Privat
Im November besuchten wir, die Klasse 4 a der Geroldseckerschule in Lahr, das MediClin Herzzentrum. Das Herzzentrum Lahr gehört zu den modernsten auf das Herz spezialisierten Fachkliniken in Deutschland. Im Jahr werden etwa 2500 Operationen am offenen Herzen vorgenommen. Das Herzzentrum nimmt Patienten aus ganz Deutschland auf.

Susanne Holland, Leiterin Klinikmarketing, Julia Rakow, Personalentwicklung Pflege, B. Zetti und Constantin Jassok von der Badischen Zeitung begrüßen uns. Susanne Holland präsentiert uns die wichtigsten Fakten über die Herzklinik. Dr. Ina Ennker, Oberärztin, und Pflegedienstleiterin Jaqueline Lutz führen uns durch die Räume der Klinik. Dabei erfahren wir, weshalb wir den Herz-Operations-Bereich nicht betreten dürfen und wie lange eine Herz-Operation durchschnittlich dauert. Zum Abschluss interviewen wir Dr. Kerstin Bauer, Oberärztin am Herzzentrum.

Zisch: Seit wann arbeiten Sie hier im Herzzentrum?

Dr. Kerstin Bauer: Seit 1994. Damals sind wir zusammen mit Professor Jürgen Ennker, dem Chefarzt der Klinik, nach Lahr gekommen, um das Herzzentrum aufzubauen.

Zisch: Wie viele Tage in der Woche arbeiten Sie?

Dr. Bauer: Jeden Werktag, aber auch mal am Wochenende und an Feiertagen.

Zisch: Wann fangen Sie morgens an zu arbeiten?

Dr. Bauer: Unsere Arbeit beginnt morgens Viertel vor acht.

Zisch: Wann endet für Sie ein durchschnittlicher Arbeitstag?

Dr. Bauer: Unsere reguläre Arbeitszeit endet um 16 Uhr.

Zisch: Wie viele Operationen stehen jeden Tag auf Ihrem Programm?

Dr. Bauer: Etwa zwei Operationen pro Tag, eventuell auch einmal ein bis zwei mehr, das kommt ganz darauf an. Insgesamt führen wir pro Tag acht Herzoperationen in vier Operations-Sälen durch.

Zisch: Was war Ihre bisher längste Operation?

Dr. Bauer: Die ging mehrere Stunden. Die Dauer der Operation hängt natürlich auch davon ab, wie schwer ein Patient erkrankt ist.

Zisch: Wie viele Operation haben Sie bereits absolviert?

Dr. Bauer: Sehr viele, das geht in die Tausende.

Zisch: Ihren Beruf kann man nicht machen, wenn man nicht hinschauen kann, wenn am offenen Herzen operiert wird?

Dr. Bauer: Nein, das geht nicht, man muss schon hinschauen können.

Zisch: Was operieren Sie am Herzen genau?

Dr. Bauer: Wir führen bei Erwachsenen alle Arten von Operationen am Herzen und den großen Gefäßen durch. Von den Herzerkrankungen treten die Verengungen der Herzkranzgefäße am häufigsten auf. Die Herzkranzgefäße sind die Schlagadern, die das Herz mit Blut versorgen.

Zisch: Wie kann man sich das vorstellen?

Dr. Bauer: Wenn die Herzkranzgefäße verengt sind, legen wir eine Art Umleitung. Diese Umleitung wird auch Bypass genannt. Seine Aufgabe ist es, das Herz wieder ausreichend mit Blut zu versorgen. Wir führen diese Operation am schlagenden Herzen ohne die Herz-Lungenmaschine durch, damit sind wir in Deutschland in einer Spitzenposition.

Zisch: Welche Erkrankungen gibt es noch?

Dr. Bauer: Die zweithäufigste Herzkrankheit ist die Herzklappenerkrankung. Die Herzklappen sorgen dafür, dass das Blut in die gewünschte Richtung fließt. Sie funktionieren wie Ventile. Je nach Erkrankung der Herzklappe kann man Sie reparieren oder man muss sie durch eine künstliche Herzklappe ersetzen. Bei den künstlichen Herzklappen unterscheidet man zwischen Kunststoffklappen und biologischen Herzklappen.

Zisch: Biologische Herzklappen – was ist damit gemeint?

Dr. Bauer: Die biologischen Herzklappen bestehen aus natürlichem Material und sind überwiegend vom Schwein. Andere Herzklappen werden zum Beispiel aus dem Herzbeutel von Kälbern hergestellt. Wir bevorzugen für den Ersatz der Aortenklappe eine biologische Herzklappe ohne starres Gerüst, da sich das Herz dann schneller von seinem Herzklappenfehler erholen kann und die Herzklappe länger hält.

Ressort: Zisch-Texte

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