"Wir proben viereinhalb Stunden"

ZISCH-INTERVIEW mit Mayumi Shimizu, die seit der Spielzeit 2012/2013 Solo-Posaunistin des Freiburger Sinfonieorchesters ist.  

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Mayumi Shimizu wollte eigentlich erst Physikerin werden.   | Foto: privat
Mayumi Shimizu wollte eigentlich erst Physikerin werden. Foto: privat

Üben, üben, üben: Wer es in das SWR-Sinfonieorchester schaffen will, muss fleißig sein. Die Japanerin Mayumi Shimizu hat es geschafft: Seit kurzem ist sie Solo-Posaunistin. Das heißt aber nicht, dass sie sich jetzt ausruhen kann. Sie übt öfters mal von morgens bis abends. Zisch-Reporterin Leah Sondermann traf sie zum Interview.

Zisch: Wie lange üben Sie jeden Tag Posaune?
Mayumi Shimizu: Das ist eine gute Frage. Ich übe manchmal sehr viel, von morgens bis abends, also wirklich sehr lange. Manchmal bin ich auch faul und übe gar nichts. Das kommt aber selten vor.
Zisch: Was ist so schön am Posaune spielen?
Shimizu: Die Posaune hat für mich den schönsten Klang. Man kann sehr schnelle, laute und melodische Musik spielen. Man kann eben viele verschiedene Stile verwirklichen.
Zisch: Welches Stück spielen Sie am Liebsten?
Shimizu: Im Orchester spiele ich gern die Werke von Gustav Mahler und Richard Strauss.

Zisch: Wie alt waren Sie, als Sie angefangen haben Posaune zu spielen?
Shimizu: Ich habe mit acht Jahren begonnen Trompete zu spielen und mit zehn Jahren bin ich zur Posaune gewechselt.
Zisch: Wer waren Ihre Lehrer?
Shimizu: Meine ersten Lehrer hatte ich natürlich in Japan. Später habe ich dann an der Musikhochschule Freiburg bei Professor Branimir Slokar studiert. Außerdem war ich Stipendiat der Herbert von Karajan-Stiftung bei den Berliner Philharmonikern.
Zisch: Ist es schwierig, eine Stelle im SWR-Sinfonieorchester zu bekommen?
Shimizu: Ja, heutzutage gibt es nicht so viele Stellen, vor allem nicht in sehr guten Orchestern. Das ist nicht so leicht.
Zisch: Haben Sie auch schon in anderen Orchestern mitgespielt?
Shimizu: Bevor ich nach Freiburg gekommen bin, habe ich in Linz in Österreich drei Jahre im Orchester gearbeitet.
Zisch: Was muss man machen, um eine Stelle in einem Orchester zu bekommen?
Shimizu: Du musst sehr viel üben. Du musst dich auf das Probespiel vorbereiten und dich gegen viel Konkurrenz durchsetzen.

Zisch: Sind bei den Proben immer alle Orchestermitglieder dabei?
Shimizu: Nein, nicht alle, das Orchester hat etwa 100 Mitglieder und bei einem Konzert sind nur etwa Dreiviertel der Orchestermitglieder dabei.
Zisch: Ist es schwierig, immer aufeinander zu hören?
Shimizu: Es ist schon manchmal schwierig und man bemüht sich, weil es sehr wichtig ist.

Zisch: Wie lange dauern die Orchesterproben?
Shimizu: Bei uns in Freiburg dauert eine Probe etwa viereinhalb Stunden.
Zisch: Gibt es im Orchester manchmal auch etwas zu lachen?
Shimizu: Es gibt viel zu lachen, wenn zum Beispiel der Dirigent oder die Kollegen etwas Lustiges sagen. Die Probe ist nicht immer so streng. Wir lachen oft. So macht die Musik auch mehr Spaß.
Zisch: Ist der Dirigent sehr streng?
Shimizu: Manchmal schon, aber das ist sehr unterschiedlich und kommt ganz auf den Dirigenten an.
Zisch: Sind Sie manchmal aufgeregt vor den Konzerten?
Shimizu: Wenn ich ein schwieriges Stück zu spielen habe, bin ich ein bisschen aufgeregt.
Zisch: Wie gefällt es Ihnen im Orchester in Freiburg?
Shimizu: Sehr gut. Alle Kollegen sind nett und die Arbeit gefällt mir.
Zisch: Wie viele Posaunen haben Sie?
Shimizu: Ich besitze vier Posaunen.
Zisch: Wollten Sie schon immer Posaunistin werden?
Shimizu: Eigentlich wollte ich Physikerin werden und habe zuerst in Japan Physik studiert. Nach meinem Studium bin ich dann doch Posaunistin geworden.

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