"Schon meine Eltern haben Bioprodukte gekauft"
ZISCH-INTERVIEW mit Eva Gerst, die in Gundelfingen einen Bioladen betreibt, über ihre Arbeit und das Besondere an Bioware.
Jakob Wiedensohler, Klasse 4b, Johann-Peter-Hebel-Schule & Gundelfingen
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Zisch-Reporter Jakob Wiedensohler aus der Klasse 4b der Johann-Peter-Hebel-Schule Gundelfingen hat mit Eva Gerst, Inhaberin des Bioladens BioGundel in Gundelfingen, ein Interview geführt.
Gerst: Die Geschichte des Ladens ist schon lang, er besteht schon seit mehr als 30 Jahren. In dieser Zeit hatte er verschiedene Namen. Zunächst hieß er "Keimzelle", danach "Naturkost Hoch". Bevor ich den Laden vor drei Jahren übernahm, hatte er den Namen "Bioase". Ich habe mir mit einer Freundin den Namen "Bio Gundel" überlegt. Der Name sollte ausdrücken, dass man hier Bioprodukte kaufen kann, und er sollte seinen Bezug zu Gundelfingen zeigen. In Kürze wird er "Bioladen Gundelfingen" heißen und bekommt wieder eine neue Besitzerin.
Zisch: Warum verkaufen Sie Biowaren?
Gerst: Ich verkaufe Bioprodukte, weil ich Biowaren leckerer finde, und weil ich auch so groß geworden bin. Schon meine Eltern haben Bioprodukte gekauft und auch selbst angebaut. Außerdem ist es mir wichtig, dass es eine Alternative gibt zu den Großkonzernen, und die Erde geschützt wird.
Zisch: Was ist das Besondere an Bio?
Gerst: Das Besondere ist die Wertschöpfungskette, die damit beginnt, dass gesundes, natürliches Saatgut verwendet wird, was sich auch wieder vermehren kann. Außerdem bekommen sowohl die Menschen, die die Produkte anbauen oder verarbeiten, als auch die Menschen, die die Waren verkaufen, einen fairen Lohn. Es findet also keine Ausbeutung statt. Die Bioprodukte sind wesentlich leckerer, weil sie natürlich angebaut wurden.
Zisch: Warum ist Bioware teurer als andere Ware?
Gerst: Das liegt daran, dass die Menschen mehr Lohn bekommen, und daran, dass die natürliche Anbauweise mehr Zeit braucht und arbeitsintensiver ist. Dadurch wird auch das Endprodukt teurer.
Zisch: Woran erkennt man Bioprodukte?
Gerst: Bioprodukte in Bioläden sind besonders gekennzeichnet. Es gibt verschiedene Zertifikate. Die wichtigsten Zertifikate stammen von den Verbänden Demeter und Bioland. Diese achten am strengsten zum Beispiel auf die Bodenqualität und den Tierschutz. Das EU-Bio-Zeichen bestätigt, dass die Mindeststandards für Bioanbau eingehalten wurden.
Zisch: Woher bekommen Sie Ihre Waren?
Gerst: Ich beziehe viele Waren von Anbietern aus der Umgebung, zum Beispiel Obst und Gemüse vom Klosterhof oder vom Südhof, Wein aus Opfingen, Honig aus Denzlingen. Den Hauptteil habe ich von einem Großhändler aus Eichstetten.
Zisch: Worauf müssen Sie beim Kauf und beim Verkauf Ihrer Ware achten?
Gerst: Vor allem dass die Ware taufrisch ist. Das klappt in der Regel sehr gut. Selten muss ich Ware zurückschicken. Wenn die Ware im Laden nicht mehr ganz frisch ist, verkaufe ich sie billiger.
Zisch: Wie viele Kunden kommen ungefähr am Tag in Ihren Laden?
Gerst: Etwa 100 Kunden.
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