Freiburg

BZ-Interview mit Ernst Ulrich von Weizsäcker, Ko-Präsident des Club of Rome

BZ-INTERVIEW mit Ernst Ulrich von Weizsäcker, Ko-Präsident des Club of Rome, über Armut, Kapitalismus, die Energiewende und Prämien fürs Nicht-Kinderkriegen.  

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Ernst Ulrich von Weizsäcker  | Foto: dpa
Ernst Ulrich von Weizsäcker Foto: dpa

FREIBURG. Der wachstums- und konsumkritische Club of Rome wird im kommenden Jahr eine grundlegende Kapitalismuskritik vorlegen und einen radikalen Umbau der Wirtschaft fordern. Der Ko-Präsident des internationalen Netzwerks von Intellektuellen fordert im Gespräch mit Ronny Gert Bürckholdt nicht weniger als eine neue Aufklärung. Die alte sei verkommen zu einer "Rechtfertigungslehre für grenzenlose Freiheit, Egoismus und Entstaatlichung. Das ist albern", findet der Emmendinger.

BZ: Herr von Weizsäcker, der Club of Rome hat sich zurückgemeldet, und wieder sind ihm Schlagzeilen gewiss. Diesmal gibt es viel Kritik an der Idee, Frauen in den Industrieländern sollten eine Prämie von 80 000 Dollar bekommen, um sie vom Kinderkriegen abzuhalten. Denn die Kinder in Industrieländern verbrauchten zu viele Ressourcen. Dabei ist Kinderkriegen doch eine private Angelegenheit. Können Sie den Vorschlag nachvollziehen und verstehen Sie die Kritik daran?
von Weizsäcker: Beides. Der Vorschlag, die Bevölkerungsdynamik staatlicherseits zu beeinflussen, ist nicht neu. Wozu gibt es in Deutschland das Kindergeld und in China die inzwischen etwas gelockerte Ein-Kind-Politik? Wozu denkt ganz Afrika und die UNO darüber nach, wie man Mädchen und Frauen mehr Entscheidungsfreiheit darüber eröffnen kann, wie ...

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